Daniela J. flüchtet schon als Jugendliche aus Neuberesinchen und vor ihren desolaten Familienverhältnissen. Sie kommt in betreuten Wohngemeinschaften unter, versucht eine Lehre, bricht sie ab. Lernt Männer kennen, die sie ausnutzen.
Mit 17 Jahren bekommt sie das erste Kind, dabei ist sie selbst noch eins. Sie ist kaum aufgebrochen, da ist sie schon wieder zurück. In Neuberesinchen bringt sie in den nächsten sechs Jahren vier Kinder von vier verschiedenen Männern zur Welt. Ein Kind kommt zur Oma, das letztgeborene wird zur Adoption frei gegeben. Die beiden mittleren Kinder bleiben bei ihr. Sie lernt einen neuen Mann kennen, die große Liebe, glaubt sie. Sie geht zu ihm und lässt die Kinder allein.
Die beiden Jungen sterben einen qualvollen Tod. Sie nagen an leeren Orangensaft-Packungen in der Hoffnung auf einen Tropfen Flüssigkeit. Im Todeskampf beißen sie sich gegenseitig. Eine Nachbarin sagt, sie hätte die Schreie der Kinder gehört. Die beiden hätten "bestialisch gebrüllt – und auf einmal war es still".
Der Prozess gegen Daniela J. wird von Tumulten begleitet. Medien und Neugierige drängen sich vor dem Gericht. Erregte Nachbarn brüllen in die Kameras, sie würden "die dumme Fotze eigenhändig erwürgen, die Todesstrafe ist noch zu gut für die". Die Mutter der Angeklagten lässt kein gutes Haar an ihrer Tochter und belastet sie, wo sie kann. Freunde erklären, Daniela J. habe ihre Kinder verwahrlosen lassen. Das Jugendamt will nichts bemerkt haben.
Daniela J. wird wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Trägt Daniela J. allein die Schuld am Tod der beiden Kinder? Hat sie ihre Kinder bewusst sterben lassen? War es eine Verkettung unglücklicher Umstände oder der grausame Schlusspunkt einer Tragödie, die sich lange vorher angekündigt hatte?
Der Film gibt darauf keine einfachen Antworten. Er zeigt eine Welt, die von der Gesellschaft abgeschrieben und sich selbst überlassen ist. Er beschreibt das Leben zerrissener Menschen, die versuchen, mit einer Schuld zu leben, der sie nicht entrinnen können. Und er setzt sich mit dem Verhältnis von der Täterin zu ihrer Mutter auseinander, eine Mutter – Tochter Tragödie, die die intimen Hintergründe der Tat beschreibt.
Der Film, der sich mit dem Tod zweier Kinder im Sommer 1999 in Frankfurt/Oder beschäftigt wurde, unter anderem mit dem Baden-Württembergischen Dokumentarfilmpreis 2003 "für besonders herausragende filmische Leistungen bei der Pflege und Weiterentwicklung des Dokumentarischen im Fernsehen und Kino" ausgezeichnet.
Autor/Bearbeitung: Andreas Haaß
Update: 31.01.2019
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