Corso ahnt nicht im entferntesten, was er sich damit eingehandelt hat. So gerät er bald in Kontakt mit Liana Telfer, die das "Ex-Buch" ihres Mannes gerne zurückhätte. Immer wieder läuft ihm aber auch ein junges Mädchen (
Emmanuelle Seigner) in Jeans und Turnschuhen über dem Weg, dass ihm partout seinen Namen nicht verraten will. Auf der Jagd nach den verbleibenden beiden Exemplaren verschlägt es Corso nach Portugal und Paris und zu der an den Rollstuhl gefesselten Baronin Kessler (
Barbara Jefford) und Corso muss feststellen, dass ihm das Buch nicht nur Glück zu bringen scheint. Zwei alte Bücherwürmer, Pablo und Pedro Ceniza (beide gespielt von
Jose Lopez Rodero) haben ihn auf die Fährte gebracht, dass die Initialen "LCF", mit der einige Illustrationen versehen sind, für Lucifer stehen - und langsam bekommt der Bücherjäger eine Ahnung, womit er es hier zu tun hat...
Ähnlich wie Harrison Ford in
"Frantic" schickt Regisseur Roman Polanski seinen Hauptdarsteller Harrison Ford hier auf eine Reise, um eine scheinbar einfache Frage zu klären. Und wie in der Hitchcock-Hommage, lässt Polanski auch dieses Mal den Zuschauer im ungewissen - und animiert ihn zum Miträtseln. "Die neun Pforten" besticht durch breit angelegte, großformatige Kameraperspektiven und Kamerafahrten, die doch die Liebe zum Detail erkennen lassen. Mit dem Licht sparten Polanski und Kameramann Darius Khondji jedoch etwas - wenn in manchen Szenen die Lampen des Notausgangs die hellsten Elemente sind, kreiert dies doch eine recht bedrohliche Stimmung. Als Romanvorlage diente Polanski der Bestseller "Der Club Dumas" von Arturo Perez-Reverte - wenn man ähnliche Themen auch schon in
"Im Auftrag des Teufels",
"Die Hexen von Eastwick" oder
"Angel Heart" gesehen hat, ist "Die neun Pforten" dank seines spannenden Erzählstils doch auf jeden Fall einen Blick wert.