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Die schönen Tage - Plakat zum Film

DIE SCHöNEN TAGE

("Les beaux jours")
(F, 2013)


Regie: Marion Vernoux
Film-Länge: 94 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 19.09.2013

 DVD/Blu-ray-Start:
 25.04.2014

 Free-TV-Start:
 15.05.2021

"Die schönen Tage" - Handlung und Infos zum Film:


Caroline (Fanny Ardant) ist Zahnärztin, eine attraktive Frau um die 60, die erst vor kurzem in Rente gegangen ist. Ihr Mann Philippe (Patrick Chesnais) arbeitet in der gemeinsamen Praxis weiter, und weil die beiden Töchter längst aus dem Haus und selbst Mütter sind, hat Caroline plötzlich Zeit für sich selbst. Ganz viel Zeit, mit der sie allerdings überhaupt nichts anzufangen weiß. Bislang war ihr Leben ja von Arbeit bestimmt – zu Hause bei der Familie und im Beruf, wobei sie sich vor allem über den geliebten Job definiert hat. Jetzt droht sie in ein Loch zu fallen, weil sie das Gefühl hat, nicht mehr gebraucht zu werden. Hinzu kommt, dass Caroline nie gelernt hat, auf ihre Wünsche und Bedürfnisse zu hören.

Weniger aus eigenem Antrieb, sondern um ihren Töchtern einen Gefallen zu tun, besucht Caroline in der Nachbarschaft widerwillig einen Seniorenclub namens "Die Schönen Tage". Ihr erster Eindruck: total deprimierend. Denn was sie sieht, bestätigt ihre schlimmsten Vorurteile: Wer über 60 ist, wird automatisch wie ein kleines Kind behandelt, und die Tage sinnbefreit mit Töpfern oder Gymnastik im Kreis zu verbringen – das kann doch nicht alles gewesen sein? Die Katastrophe ist perfekt, als Caroline in der Laienspielgruppe von der aufgekratzten jungen Lehrerin auf die Bühne gebeten wird, wo sie vor Leuten, die sie erst seit ein paar Minuten kennt, Lockerungsübungen machen, sich total fallenlassen und aus vollem Herzen lachen soll. Caroline findet das überhaupt nicht lustig, hat den Eindruck, dass man sie vorführen will. Als sie den Club ebenso wütend wie überstürzt verlässt, schwört sie sich, hier nie wieder einen Fuß über die Schwelle zu setzen.

Na ja, vielleicht noch ein einziges Mal. Denn zu Hause gibt es Probleme mit dem Computer, und weil Philippe keine Ahnung von Soft- oder Hardware hat, kehrt Caroline in den Seniorenclub zurück, um sich im Computerkurs, dessen Leiter Julien (Laurent Lafitte) sie am ersten Tag flüchtig gesehen hatte, die allernötigsten Kenntnisse anzueignen. Die Anziehungskraft zwischen Caroline und dem attraktiven Mann, der mit seinen 39 Jahren so jung ist, dass er ihr Sohn sein könnte, ist augenblicklich und unübersehbar. Er hat ein viriles Charisma und blickt auch Frauen seines Alters hinterher; sie hat keine Lust, sich in der Rolle der liebevollen, Pullover strickenden Großmutter einsperren zu lassen. Die perfekte Kombination...

Am Ende des Kurses bittet Julien Caroline, sich seine Zähne anzusehen. Er hat Schmerzen und von den anderen gehört, dass sie Zahnärztin ist. Sie empfiehlt ihm eine Behandlung bei ihrem Mann, doch der hat keine Zeit und schlägt vor, dass Caroline, auch wenn sie keine Approbation mehr hat, Julien selbst verarztet. Anschließend gehen die beiden gemeinsam Mittag essen. Caroline trinkt ein bisschen zu viel und ist leicht beschwipst, als sie nach einem Spaziergang am Meer von einem Regenschauer überrascht werden und sich in ihr Auto flüchten müssen. Das ist der Moment, in dem sie sich auf einen ebenso verheißungsvollen wie unwahrscheinlichen Flirt mit Julien einlässt. Zunächst bleibt es bei ein paar Küssen, doch schon beim nächsten Treffen haben die beiden Sex. Treffpunkt: eine bessere Rumpelkammer in einem der oberen Stockwerke des Seniorenclubs. Caroline genießt die heimlichen Begegnungen mit Julien, fühlt sich wieder begehrt und begehrenswert, und so wie die heimliche Affäre immer mehr Raum in ihrem Leben einnimmt, nähert sie sich auch den anderen Clubmitgliedern an. Bei Weinproben und Ausflügen an die Küste begreift Caroline, dass sie und ihre gleichaltrigen Mitstreiter mehr gemeinsam haben, als sie zunächst dachte. Man redet über Gott und die Welt, also auch über Sex im Alter, und Caroline freundet sich immer mehr mit dem Gedanken an, dass mit 60 doch nicht alles vorbei ist.

Die sexuelle Euphorie, die ihre Beziehung in ihnen auslöst, überrascht beide, aber was sie geradezu überwältigt, ist, wie schnell sie sich aneinander gewöhnen und in der Gegenwart des anderen wohlfühlen. Um von Liebe zu sprechen, ist es vielleicht noch zu früh. Aber was Caroline definitiv nicht hat, ist ein schlechtes Gewissen. Sie beginnt zwei parallele Leben zu leben: das offizielle an der Seite von Philippe, den sie so aufrichtig liebt, wie man jemanden nach 30 Jahren Ehe lieben kann, und die gestohlenen Momente mit Julien, für die sie – natürlich unter einem Vorwand – selbst die eigenen Dinnerpartys mit Gästen vorzeitig verlässt. Als sie sich einmal in einem Restaurant treffen und Bekannte von Caroline an einem Nachbartisch Platz nehmen, erschrickt sie kurz und flüchtet zum Rauchen ins Freie.

Doch im Grunde scheint sie den Nervenkitzel, dass man sie zusammen mit Julien erwischen könnte, sogar ein wenig zu genießen. Nach einer vermeintlichen Theaterprobe kehrt sie spät abends nach Hause zurück und trägt ihren Pullover verkehrt herum, was Philippe tatsächlich auffällt. Langsam, ganz langsam, keimt in ihm der Verdacht, dass seine Frau womöglich ein Verhältnis mit einem anderen Mann hat. Unterdessen fällt es Caroline immer schwerer zu akzeptieren, dass Julien ziemlich ungeniert auch andere, jüngere Frauen trifft. Tief im Innern ahnt sie, dass das Haltbarkeitsdatum ihrer leidenschaftlichen Beziehung vermutlich bereits abgelaufen ist. Eines Abends schlägt Philippe Caroline unbeholfen vor, es mal wieder mit Sex zu versuchen – in Erinnerung daran, dass sie früher nicht genug davon bekommen konnten. Am selben Abend offenbart er ihr auch, dass sie nicht im Club war, als er sie vor kurzem dort abholen wollte. Und, schlimmer noch, dass ihm jemand verraten hat, dass sie ganz offensichtlich einen anderen Mann trifft. Er macht ihr keine Szene, sagt aber auch klipp und klar, dass er nicht vorhabe, sie zurückzuerobern. "Auch ich werde älter…", fügt er lapidar hinzu. Am nächsten Tag packt er seine Koffer.

Caroline weiß, dass sie sich zwischen ihren beiden Männern entscheiden muss. Kaum hat sie Julien gesagt, dass alles vorbei ist, macht sie auch einer ihrer Töchter gegenüber reinen Tisch. Ein Stein fällt Caroline vom Herzen, die plötzliche Ehrlichkeit hat etwas Befreiendes. Doch Julien endgültig loszulassen, ist schwieriger als erwartet...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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