Einige Jahre später, inmitten der winterlichen Ausläufer der kanadischen Rocky Mountains. Hierher hat sich der ehemalige Armee-Ausbilder und Fährtenleser L. T. Bonham (
Tommy Lee Jones) zurückgezogen, um seinen Ruhestand zu genießen und gelegentlich Einheimische zu vermöbeln, die geschützte Tiere der Wildnis jagen. Doch auch die Schatten seiner Vergangenheit reichen weit. 1.000 Meilen südlich, in den Wäldern von Oregon, werden die Leichen von zwei Jägern gefunden, die nur durch ein Messer getötet wurden, ohne dass der Täter irgendwelche Spuren hinterlassen hat. Es muss sich um einen professionellen Attentäter handeln, weshalb Bonham auf eindringliches Bitten seiner ehemaligen Vorgesetzten einfliegt und nun der FBI-Agentin Abby Durrell (
Connie Nielsen) bei der Suche nach dem Killer zur Seite steht. Und es dauert nicht lange, bis Bonham seinen Verdacht bestätigt findet, dass es sich bei dem Gesuchten um einen seiner ehemaligen Schüler handelt - denn er spürt Aaron Hallam ebenso instinktsicher auf, wie dieser seinen alten Trainer an sich heran lässt.
Der erste, überraschend plötzliche Kampf der beiden geht nur zu Gunsten Bonhams aus, weil er unerwünschte Hilfe vom FBI erhält. Aaron wird in Verwahrung genommen. Doch nun beginnen die Probleme erst: Abgesehen davon, dass es kein Motiv für den Amoklauf des gefährlich brütenden Aaron zu geben scheint, kommen die Behörden auch kaum dazu, ihre Vernehmung zu beginnen. Von ganz oben legitimierte Sicherheitsleute holen ihn ab, um ihn angeblich in ein Spezialgefängnis zu bringen. Nur Bonham weiß, dass Aaron nun von eben jenen Geheimnisträgern liquidiert werden wird, die ihn einst als staatlichen Söldner einsetzten. Doch der alte Ausbilder ist machtlos und macht sich schon auf den Rückweg nach British Columbia, während er dunkel ahnt, dass der Beruf des Tötens seinen ehemaligen Schüler in eine Tötungsmaschine verwandelt haben muss. Eine Bestätigung für diese böse Ahnung bekommt er noch am Flughafen: Aaron hat seine Wächter überwinden können und befindet sich seither auf der Flucht. Es beginnt eine unaufhaltsame Jagd, bei der nie wirklich klar ist, wer eigentlich Jäger und wer der Gejagte ist...
Es ist bezeichnend für die meisten Regie-Arbeiten William Friedkins, dass er sich mit großen Einleitungen gar nicht erst aufhält und den Zuschauer mit aller Brutalität mitten hinein in die Handlung zieht. Und diese gnadenlose Brutalität zieht sich auch durch den ganzen Film, der in etlichen Szenen nichts für zarte Gemüter ist. Ob dies nun nötig war? Meistenfalls nicht, denn dem Zuschauer ist schon relativ schnell klar, mit welchem "Kaliber" es der vollbärtige Tommy Lee Jones hier als Gegner zu tun hat. Die gesamte zweite Hälfte besteht denn auch aus einer Verfolgungsjagd der beiden Protagonisten – dabei ist es natürlich der Spannung zuträglich, wenn die beiden sich immer "nah hintereinander" befinden – recht glaubhaft ist es allerdings nicht, wenn Hallam sich eine Chance nach der anderen entgehen lässt, im Menschengewirr endgültig unterzutauchen…