Den ältesten Sohn Nazir (
Ian Aspinall) hat Papa George so schon aus dem Haus getrieben. Gemeinsam mit dem Mullah und dem Vater der Braut hatte der nämlich bereits die Hochzeit arrangiert - mitten vorm Altar ergriff Nazir die Flucht und lebt seitdem als schwuler Hutmacher mit einem Franzosen zusammen. Seitdem hat er nur noch Kontakt zur Mutter und zu seinen Geschwistern, für seinen Vater ist er tot. Aber auch die anderen Kinder haben ihren eigenen Kopf: Meenah (
Archie Panjabi) spielt lieber Fußball als sich in seinen Sari zu wickeln, Hippie Saleem (
Chris Bisson) tut so, als absolviere er ein Ingenieurstudium, besucht aber in Wirklichkeit die Kunsthochschule, Tariq (
Jimi Mistry) gilt als größter Herzensbrecher des Viertels und "Benjamin" Sajid (
Jordan Routledge) liebt seine Kapuzenjacke heiß und innig. Kein Wunder also, dass es bei den Khans fast immer drunter und drüber geht ...
Oft weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll - und ob der Film nun ein augenzwinkerndes Plädoyer für mehr Toleranz ist oder doch latent-rassistische Tendenzen schürt. Insgesamt wohl von jedem etwas: "East Is East" beginnt als Komödie und endet als Drama; der Film zeigt eine durchaus liebenswürdige pakistanische Familie, in der der Vater sich aber mehr und mehr zum Tyrann entwickelt. Fazit: "Passe Dich Deinem Umfeld an und Du wirst auch so akzeptiert wie Du bist" (nur, dass Du dann nicht mehr so bist, wie Du eigentlich bist). Somit liefert "East Is East" ein paar Ansätze mehr, über die es sich nachzudenken lässt. Schauspielerisch ist der Streifen übrigens exzellent besetzt.