EIN PAPST ZUM KüSSEN

Spätestens seit dem Tod von Papst Johannes Paul I. 1978 nach nur vierwöchiger Amtszeit, ranken sich Legenden um den Staat im Kirchenstaat. So sagt man dem Vatikan auch immer wieder ausgezeichnete Mafia-Kontakte nach. So ist es auch in "Ein Papst zum Küssen". Die Cosa Nostra hat dafür gesorgt, dass Papst Pius das zeitliche segnet und will nun ebenso überzeugend dafür sorgen, dass der Nachfolger ihnen genehm ist. Das geht aber gründlich schief: Da der Protokollant es ziemlich auf den Ohren hat, wird plötzlich Pater Dave Albinzi (Robbie Coltrane) zum Heiligen Vater ausgerufen.

Eine Rolle, mit der das Schwergewicht sich erst einmal anfreunden muss. Schließlich war er bisher für seine Schäfchen Automechaniker, Kinderbetreuer und Rock-Musiker. Auch jemand anderes muss sich erst mit "dem neuen" anfreunden: Kardina Rocco (Alex Rocco), Chef des organisierten Verbrechens im Kirchenstaat. Sämtliche Versuche, Albinzi zur Kooperation zu bewegen, scheitern abrupt. Da muss er sich gemeinsam mit Edel-Gangster Vittorio Corelli (Herbert Lom) schleunigst `was einfallen lassen...

Die Idee klingt ja nicht schlecht und lädt zur Satire ein. Allerdings hat man allzu oft den Eindruck, Regisseur und Drehbuchautor Richardson will hier aus den heiklen Gerüchten um den Vatikan nur Kapital schlagen. Die Gags bewegen sich auf ziemlich flachem Niveau und auch die Typen bleiben klischeehaft. Nicht einmal Robbie Coltrane in der Titelrolle kann bei seinen Aufräumaktionen die Sympathien auf sich ziehen.