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Elegy oder die Kunst zu lieben - Plakat zum Film

ELEGY ODER DIE KUNST ZU LIEBEN

("Elegy")
(USA, 2008)


Regie: Isabel Coixet
Film-Länge: 108 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 14.08.2008

 DVD/Blu-ray-Start:
 28.10.2011

 Streaming-Start:
 10.03.2010

 (WOW (sky))

 Free-TV-Start:
 28.07.2011

 (ARD)

"Elegy oder die Kunst zu lieben" - Handlung und Infos zum Film:


Der charismatische New Yorker College-Professor David Kepesh (Ben Kingsley) kann sich trotz seines reifen Alters nicht über mangelnde Aufmerksamkeit seitens der Damenwelt beklagen. Ganz im Gegenteil. Seine regelmäßigen TV-Auftritte in Talk Shows, bei denen er gewand über Literatur und Zeitgeist philosophiert und die er gekonnt zur Promotion seiner eigenen literarischen Werke nutzt, verleihen ihm eine Aura, in deren Glanz sich so manche intellektuell ambitionierte Frau gern sonnen möchte. Doch ihm haben es vor allem die jungen Studentinnen angetan, die dem berühmten Professor in seinen Vorlesungen und Seminaren mit Verzückung lauschen. Und weil er sich nur zu gern auf ein Abenteuer mit den jungen Verehrerinnen einlässt, sind seine Verführungsmethoden im Laufe der Jahre nahezu zur Perfektion gereift.

Ironischerweise hängt direkt neben seinem Lehrstuhl-Büro ein Zettel, der Studentinnen auf eine Hotline-Nummer für Anzeigen von sexueller Belästigung hinweist. Aber Kepesh geht bei seinem Werben strategischer vor: Er wartet einfach, bis die Zensuren vergeben sind, um dann zum Semesterabschluss zur mittlerweile traditionellen Cocktailparty in seine Wohnung einzuladen. Hier kann er ungestört und völlig unverfänglich den willigen intellektuellen Nachwuchs einer intensiveren privaten Prüfung unterziehen. Doch so sehr er seine Eroberungen auch genießt, so schnell will er sich der jungen Damen dann auch wieder entledigen. Ihn interessiert allein die Jagd, die Beute langweilt ihn schnell, denn binden will sich der seit langem geschiedene Schöngeist auf keinen Fall mehr.

Diese Einstellung teilt Kepesh mit seinem besten Freund und Kollegen, dem Pulitzer Preis-gekrönten Dichter George O’Hearn (Dennis Hopper). Dieser ist zwar mit Amy (Deborah Harry) verheiratet, aber Treue gehörte noch nie zu O’Hearns Stärken. So tauschen die beiden in die Jahre gekommenen Schwerenöter immer wieder die pikanten Details ihrer jeweiligen Affären aus, sei es beim gemeinsamen Squashspiel oder bei ihren regelmäßigen Männergesprächen im Coffee Shop.

Aber es gibt noch eine weitere Konstante in Kepeshs Leben: seine Dauerbeziehung zu Carolyn (Patricia Clarkson). Auch sie war vor 20 Jahren einmal seine Studentin, und seitdem treffen sich die beiden alle paar Wochen zum Schäferstündchen in Kepeshs Apartment – immer wenn die erfolgreiche, vielreisende Geschäftsfrau gerade in New York zu tun hat. Carolyn, mittlerweile eine Dame in den besten Jahren, hat nämlich durchaus Verständnis für seine Bindungsunwilligkeit. Sie genießt das unverbindliche sexuelle Intermezzo ebenso wie er, ohne dabei den offiziellen Status einer Lebensgefährtin zu beanspruchen. Außerdem ersetzt sie ihm durch ihre langjährige Vertrautheit sogar ein wenig die eigene Familie, von der sich Kepesh inzwischen völlig entfremdet hat. Sein 35-jähriger Sohn Kenny (Peter Sarsgaard), ein renommierter Arzt und mittlerweile selbst verheirateter Vater, hat ihm nie verziehen, dass er ihn und seine Mutter damals verlassen hat. Kein Wunder also, dass Kepesh Junior für die amourösen Eskapaden seines alten Herren keinerlei Verständnis hat, und es zwischen den beiden regelmäßig zum Streit kommt. Doch dann gerät die vertraute Welt von David Kepesh auf einmal völlig aus den Fugen...

Eines Tages sitzt eine neue Studentin in Professor Kepeshs Vorlesung, deren Schönheit ihn völlig aus dem Konzept bringt: Consuela Castillo (Penelope Cruz). Denn die Tochter konservativer kubanischer Einwanderer ist nicht nur eine glutäugige Latina aus gutem Hause, sie umgibt auch ein faszinierender Widerspruch aus madonnenhafter Unschuld und schwüler Erotik. Von Consuelas atemberaubender Erscheinung und ihrer stolzen Selbstsicherheit ist Kepesh derart gefesselt, dass er sich auf seiner nächsten Cocktailparty vor allem ihrer Verführung widmet. Gekonnt zieht der clevere Erotomane alle Register, um sie ebenfalls in seinen Bann zu ziehen. Er parliert eloquent über Kafka und Goya und umschmeichelt sie mit Komplimenten. Sein Geständnis, sie würde ihn an Goyas berühmtes Gemälde der schönen Maya erinnern, ist nur eine seiner Schmeicheleien. Und tatsächlich scheint Kepesh leichtes Spiel bei Consuela zu haben. Sie ist zutiefst beeindruckt von seinem stilvollen Apartment und seinem weltgewandten Auftreten, vor allem aber bewundert sie sein musikalisches Talent am Klavier. Deshalb fühlt sie sich auch sehr geschmeichelt, als Kepesh sie alsbald ins Theater einlädt. Beim anschließenden Drink in seiner Wohnung dauert es dann auch nicht mehr lange, bis Kepesh ihren verlockenden Körper endlich eines eingehenden, intimen Studiums unterziehen darf.

George O’Hearn ist der erste, dem Kepesh von seiner neuesten Eroberung berichtet. Aber seinem Freund gesteht Kepesh nicht nur, wie sehr ihn Consuelas erotische Ausstrahlung fasziniert und stimuliert, er gibt auch zu, wie sehr ihn der große Altersunterschied zwischen ihnen beunruhigt. Ihre betörende Jugend führt ihm seine eigene Vergänglichkeit so deutlich vor Augen wie nie zuvor. Schon jetzt sieht Kepesh sich als der alte Mann in ihrer Erinnerung zurückbleiben, der ihr ein wenig Kultur mit auf den Weg gegeben hat. Doch O’Hearn lässt diese Art von Selbstzweifeln gar nicht erst zu. Er rät seinem Freund, sich darüber noch keine Gedanken zu machen und den Erfolg bei Consuela als Bestätigung seiner immer noch vorhandenen Männlichkeit zu werten. Überrascht zeigt sich der seelenverwandte Casanova lediglich darüber, dass Kepeshs heiße Liebesnacht keineswegs ein One-Night-Stand bleiben soll.

In den folgenden Wochen treffen sich der Professor und die Studentin immer öfter. Kepesh kann gar nicht genug von ihrem sinnlichen Körper bekommen und entwickelt eine wahre Obsession für ihr bildschönes Gesicht und ihre wundervollen, perfekten Brüste. Er verehrt sie beinahe wie ein Kunstwerk, an dem er sich gar nicht mehr satt sehen kann. Consuela hingegen ist viel mehr an seinen inneren Werten interessiert und beginnt ihn nach seinem Vorleben auszufragen. Während sie selbst gerade mal fünf Liebhaber vorweisen kann, kommt er – vorsichtig geschätzt – locker auf mehr als 50 Frauen. Doch bei ihren Gesprächen versucht Kepesh stets, mehr von ihr in Erfahrung zu bringen, als er selbst von sich preiszugeben bereit ist.

Erneut ist O’Hearn der erste, der die plötzliche Veränderung im Leben seines Freundes bemerkt. Er gibt Kepesh deshalb auch den Rat, die schöne Consuela so schnell wie möglich zu verlassen, bevor sie ihn am Ende sowieso sitzen lässt. Mit dieser Methode sei er bisher am besten gefahren, so O’Hearn, daher wüsste er auch, dass für das Beenden einer Affäre idealerweise ein romantischer Ausflug geeignet sei. Tatsächlich führt Kepesh Consuela bald darauf an den Strand von Long Island. Doch bei ihrem malerisch verträumten Spaziergang am Meer kommen ihm ganz andere Einfälle: Lieber würde er ihr noch viel mehr von seiner Welt zeigen, mit ihr nach Europa reisen, auf einen Liebesurlaub nach Paris oder Venedig... Doch bevor seine Fantasie weitere Purzelbäume schlagen kann, reißt ihn Consuela abrupt aus seinen Träumen. Es ist eigentlich nur eine banale Absage für diesen Abend. Sie erklärt ihm, dass sie bereits mit ihrem Bruder verabredet sei und deshalb nicht mit dem Professor Essen gehen könne. Doch Kepesh, der bislang nicht einmal wusste, dass sie überhaupt einen Bruder hat, fühlt sich plötzlich gleich doppelt betrogen.

Von nagender Eifersucht getrieben, beginnt Kepesh dem Objekt seiner Begierde in dieser Nacht erstmals heimlich zu folgen. Er entdeckt Consuela schließlich auch tatsächlich in dem von ihr angegebenen Club – beim Tanz mit ihrem Bruder. Consuela reagiert keineswegs freudig überrascht, als ihr Lover dort unvermittelt auftaucht. Natürlich weiß der Professor, dass es ein großer Fehler war, ihr nachzuspionieren. Seinem Freund O’Hearn gegenüber gibt er sogar zu, dass er selbst sofort Schluss machen würde, wenn eine Frau ihn je so behandeln würde. Kepesh, der Meister der Manipulation, ist zum Opfer seiner eigenen Grundsätze geworden. Consuela verzeiht ihrem eifersüchtigen Liebhaber zwar seinen Fauxpas, doch sie setzt ihn nun mehr und mehr unter Druck, ihr Verhältnis eindeutig zu definieren. Sie will eine Zukunft mit ihm planen, er dagegen ist bislang immer nur von einer Beziehung zur nächsten gesprungen und will sich auch jetzt nicht festlegen.

Inzwischen hat auch Carolyn bemerkt, dass ihr langjähriger Bettgefährte sich in letzter Zeit irgendwie verändert hat. Als sie dann auch noch einen Tampon im Bad von Kepeshs Apartment entdeckt, stellt sie ihn wütend zur Rede. Er versucht zwar die Schuld auf O’Hearn und eine seiner Gespielinnen zu schieben, da diese seine Wohnung angeblich als Liebesnest nutzen würden, aber glauben will ihm Carolyn diese Ausrede nicht. Sie ist zutiefst enttäuscht von seinem Vertrauensbruch ihr gegenüber, schließlich hat sie sich doch all die Jahre wie eine vorbildliche Geliebte verhalten. Aber Kepesh lässt sich natürlich nicht davon abhalten, seine Zeit mit Consuela weiterhin in vollen Zügen zu genießen. Der passionierte Hobby-Fotograf hat begonnen, ihre Schönheit und Anmut in Bildern festzuhalten, weiß er doch, dass ihre gemeinsamen Tage gezählt sind. Denn er kann immer noch nicht glauben, dass sie – bei einem Altersunterschied von mehr als 30 Jahren – ihn nicht doch eines Tages für einen Jüngeren verlassen wird.

Nachdem das ungleiche Paar nun schon bald anderthalb Jahre zusammen ist, fasst Consuela einen folgenschweren Entschluss. Sie möchte ihren mysteriösen, heimlichen Geliebten endlich ihrer Familie vorstellen. Aus Angst mit den gängigen Klischees ihrer ungewöhnlichen Liaison öffentlich konfrontiert zu werden, hat er sich nämlich bisher erfolgreich vor allen gemeinsamen Familienfeiern gedrückt. Auf Consuelas Drängen hin verspricht Kepesh widerwillig, bei ihrer Studienabschlussfeier zu erscheinen. Doch unter Vorspielung einer Autopanne sagt er dann am Tag der Feier kurzfristig per Telefon wieder ab. Consuela, vor den Augen ihrer versammelten Familie erneut versetzt, ist zutiefst enttäuscht und verletzt von Kepeshs Verhalten. Für sie ist die Beziehung nun nicht mehr zu retten, sie macht Schluss. Kepesh, der noch immer nicht begreift, wie sehr sie ihn geliebt hat, bleibt verwirrt und am Boden zerstört zurück. Viel zu spät merkt er, wie sehr er sie tatsächlich gebraucht hat und nun vermisst.

Und das Leben hält noch weitere Schicksalsschläge für den alternden Professor bereit. Sein Sohn Kenny, immer der vorbildliche Familienvater und treusorgende Ehemann, sucht unvermittelt seinen Rat. Er gesteht seinem Vater – bekanntermaßen ein absoluter Experte in Sachen Seitensprung – dass er nun selbst eine Affäre habe und nicht mehr weiter wisse. Aber Kepesh kann Kenny nicht helfen, zu grundsätzlich verschieden sind ihre Einstellungen zur Ehe. Das Vater-Sohn-Gespräch endet wie üblich im Streit. George O’Hearn versucht, seinen Freund so gut es geht über den Verlust von Consuela hinwegzutrösten. Schließlich hat sein Leben selbst gerade eine ungewöhnliche Wendung erfahren: Er und Amy haben nach all den Jahren endlich wieder zueinander gefunden. Doch allzu lange darf O’Hearn sein neues altes Liebesglück nicht mehr genießen. Ein Schlaganfall reißt ihn überraschend aus dem Leben. Der plötzliche Tod des besten Freundes führt Kepesh schließlich wieder mit seiner alten Liebschaft Carolyn zusammen. Mittlerweile macht auch sie die ersten schmerzlichen Erfahrungen nachlassender Attraktivität im Alter und kann am besten nachfühlen, wie Kepesh sich fühlt. Im Bewusstsein ihrer eigenen Vergänglichkeit erleben die beiden erstmals eine ungewohnte Nähe…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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