Allerdings ist mit Magdas Mann nicht ihre Liebe zum Vaterland gestorben: Sie zieht sich kurz zurück – angeblich um Zigarettenholen – informiert die Polizei und lässt den Freier verhaften. Allerdings gibt der sich gegenüber den Beamten als Chef des österreichischen Geheimdienstes zu erkennen und bestellt Magda für den nächsten Tag in sein Büro. Dort versucht er sie – nach dem erfolgreichen Test des Vorabends – dann endgültig als Agentin zu gewinnen; allerdings
für Österreich. Magda sagt zu und so wird aus ihr die Spionin "X-27". Den ersten Auftrag, die Enttarnung von Hauptmann von Hindau (
Warner Oland) hat sie bald erledigt – als nächstes wird sie auf den Fliegeroffizier Kranau (
Victor McLaglen) angesetzt. Hier scheint ihr der mutmaßliche Vorteil, dass sie als einzige Frau mit anderen Waffen den Männern gegenüber steht, zum Nachteil zu werden…
So unnahbar wie "die Garbo" gibt sich Marlene in einer ihrer ersten amerikanischen Produktionen, zu der ihr Mentor Josef von Sternberg das Buch schrieb und Regie führte. Was spannend zu werden verspricht, verflacht allerdings zunehmend und schwankt unsicher zwischen Kriegsdrama und "Möchtegern-Romanze". Vielleicht ein guter Hollywood-Einstand für "die Dietrich" – aber sicher nicht gänzlich überzeugend. In die deutschen Kinos kam "Entehrt" übrigens nie – seine Fernsehpremiere erlebte es 1968 mit deutschen Untertiteln.