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Epsteins Nacht - Plakat zum Film

EPSTEINS NACHT

(D, 2002)


Regie: Urs Egger
Film-Länge: 85 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 07.11.2002

 DVD/Blu-ray-Start:
 27.05.2003

 Free-TV-Start:
 05.09.2005

"Epsteins Nacht" - Handlung und Infos zum Film:


Berlin, Frühling 2000: Ein ungepflegt wirkender Mann geht mutterseelenallein durch eine belebte Straße. In den Händen hält er einen Koffer und eine große Plastiktüte. Der Mann schwitzt, denn er trägt trotz frühsommerlicher Temperaturen einen schweren Wintermantel. Er betritt eine leer wirkende, stattliche Altbauwohnung und beginnt sich umzusehen. Der Mann heißt Jochen Epstein (Mario Adorf). Plötzlich steht eine ältere Dame in der Wohnung und spricht ihn auf Französisch an. Auf Jochen Epsteins ruppig und abweisend geäußerte Frage, wer sie sei und ob sie nicht Deutsch spreche, antwortet die Dame prompt: "Du hast nach mir suchen lassen: Hannah Liebermann (Annie Girardot)"...

Berlin, Weihnachten 1985: In den verschneiten Straßen sind drei ältere Männer unterwegs. Jochen Epstein und Adam Rose (Bruno Ganz) tragen einen großen Weihnachtsbaum. Der dritte der Gruppe, Karl Rose (Otto Tausig), ein angesehener Anwalt, geht einfach nur untätig nebenher. Vorbeikommende Passanten grinsen freundlich. Die Drei streiten und flachsen wie alte Kumpel. Epstein, der Schrotthändler, mokiert sich darüber, dass Adam sämtliche Nachbarn der Roses zur Weihnachtsfeier eingeladen hat. Adam und Epstein schmücken noch den Baum, als bereits die ersten Gäste eintreffen. Paula (Nina Hoss), die Haushaltshilfe, öffnet die Tür. Sie hat zugesagt, heute an Heiligabend zu helfen. Und Adam musste ihr dafür versprechen, ihre sechsjährige Tochter Katharina (Josephina Vilsmaier) in die Christmette nach Spandau zu bringen. Denn Katharina singt dort heute Abend im Kirchenchor. Die kleine Göre quengelt bereits. Adam bittet Karl mitzukommen und das Auto zu fahren, denn Adam hat keinen Führerschein. Doch Karl fühlt sich überrumpelt und lehnt entschieden ab. Epstein erklärt sich bereit, zu fahren. Endlich geht es los, die Kleine freut sich riesig. In ihrem Übermut haut sie auf den Lichtschalter. Völlige Dunkelheit, ein Schrei. Das Licht geht wieder an und Paula sieht beklommen, wie sich der verängstigte Adam in Epsteins Arme geflüchtet hat und am ganzen Leibe zittert.

Es dauert lange, bis Epsteins großer Mercedes die Kirche erreicht. Epstein und Adam setzen sich ganz nach vorn in die fünfte Reihe. 20 Kinder, darunter Katharina, strömen herein und postieren sich auf den Altarstufen. Dann betritt der Geistliche (Günter Lamprecht) mit zwei Ministranten den Kirchenraum. Die Gläubigen erheben sich. Der Priester tritt ans Mikrofon, begrüßt die Gemeinde und gibt der Chorleiterin ein Zeichen. Epstein ist merklich irritiert. Alle setzen sich wieder, als der Chor "Ihr Kinderlein kommet" zu singen beginnt. Adam sitzt zusammengesunken in der Bank und hält eine brennende Taschenlampe in der Hand, die er auf den Boden und die Umsitzenden richtet. Sein Banknachbar ist darüber verärgert und beschwert sich. Als Adam weiterhin mit der Lampe spielt, nimmt der Nachbar Adam die Lampe aus der Hand. Das Lied klingt aus, erneut tritt der Priester ans Mikrofon. Epstein ist sichtlich verzweifelt und stößt Adam in die Seite. Der guckt kurz auf und senkt erneut seinen Blick.

Alle erheben sich. Danach deutet der Priester den Gläubigen mit einem Handzeichen an, Platz zu nehmen. Epstein bleibt als Einziger stehen. Der Priester fordert ihn freundlich auf, ebenfalls Platz zu nehmen. Adam zupft ihn am Ärmel, denn er hat Angst vor diesem Mann mit seiner freundlichen Stimme. Nach einigem Hin und Her verlässt Epstein mit schnellen Schritten das Kirchenhaus. Adam läuft hinterher. Völlig verunsichert springt auch Katharina auf und folgt den beiden. Viel zu früh kommen Epstein, Adam und die weinende Katharina nach Hause. Epstein fragt Paula nach dem Namen des Gemeindepfarrers. "Groll", antwortet Paula. Karl zieht sich mit Epstein in die Bibliothek zurück. Epstein sagt: "Er war es, Karl. Der Priester in der Kirche. Es war SS-Hauptsturmführer Giesser." Karl kann diese unwahrscheinliche Geschichte nicht glauben. Der Mann, der sein, Adams und Epsteins Leben zerstört, und im KZ Birkenau unmenschliche Grausamkeiten verübt und ihre Familien getötet hat, soll der katholische Gemeindepfarrer sein - der im übrigen gar nicht Giesser, sondern Groll heißt. Adam kommt hinzu: "Vielleicht weiß er, wo Hannah ist." Er wirkt schüchtern und melancholisch, als er das sagt. Hannah war seine große Jugendliebe. Im Lager hatte er ihr oft Liebesbriefe geschrieben, obwohl dies strengstens verboten war.

"Hannah ist tot", sagt Karl und verliert endgültig die Geduld- doch es ist zu spät. Die Vergangenheit ist wieder erwacht. Epstein erinnert seine Freunde daran, wie sie vollgestopft mit salzigem Hering an die Decke gehängt wurden... und wie Giesser den drei Häftlingen neben Adam kaltblütig in den Kopf schoss. Und das nur, weil jemand Brot ins Lager geschmuggelt und Giesser den Schuldigen finden wollte. Karl erinnert sich plötzlich an "Groll", denn so hieß der schlesische Priester im Lager. Der Gemeindepriester scheint der inhaftierte Pfarrer aus dem Lager zu sein. Doch Epstein ist nach wie vor überzeugt, dass es sich nur um Giesser handeln kann. Es klopft - Die Gäste und das Büffet warten. Während Karl Rose gute Miene zum bösen Spiel macht und charmant mit den Gästen parliert, sitzt Epstein gedankenverloren am Tisch und trinkt ein Bier nach dem anderen.

Spätabends ist die Feier vorbei. Der angetrunken wirkende Epstein steigt in seinen Mercedes und fährt nach Hause. Frühmorgens wird er unsanft geweckt. Es klingelt Sturm. Karl steht aufgeregt vor der Tür. Adam sei gestern nacht von einem Spaziergang nicht nach Hause gekommen und die Pistole aus seinem Schreibtisch auch weg...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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