Als Kapitän heuert der den eigentlich schon ausrangierten "Orinoco Paul" (
Paul Hittscher) an und macht sich mit der "Molly Aida" - wie er das Schiff seiner Freundin zuliebe getauft hat - auf den Weg. Allerdings befährt er den Fluss zur Überraschung aller in anderer Richtung als "üblich" - und erst unterwegs offenbart er seinen Plan: Da das Befahren des parallel verlaufenden Flusses aufgrund von Stromschnellen zu gefährlich ist, will er das Schiff an der Stelle, an der sich die beiden Flüsse am nächsten kommen, über den Berg hieven lassen um so eine äußerst einträgliche Transportstrecke für Kautschuk zu haben...
Moment - erst Oper, dann Kautschuk; ja, das Ziel der Mission ist etwas "enttäuschend", denn wohl jeder Zuschauer wird erwartet haben, dass Fitzcarraldo dort mitten im Dschungel ein Opernhaus bauen lassen will - verrückt genug ist diese Figur allemal. Damit sind wir aber auch schon bei der Stärke des Films: Hauptdarsteller Klaus Kinski lief immer dann zur Bestform auf, wenn er Wahnsinnige spielen durfte; das war in Herzogs
"Nosferatu" nicht anders als in den Edgar-Wallace-Verfilmungen - und hier in Fitzcarraldo. Kinski trägt mit seiner Darstellung den Film auch über die volle Distanz von 158 Minuten; die Bilder von Herzog wirken dagegen teilweise etwas langatmig, z.B. in der Opernsequenz gleich zu Anfang oder wenn er minutenlang einfach das Schiff über den Fluss gleiten lässt und auf jeglichen Dialog verzichtet.