GEH, WOHIN DEIN HERZ DICH TRäGT

Als Marta (Valentina Chico) aus Amerika zurück in das italienische Dorf kommt, in dem sie aufgewachsen ist, ist es ein trauriger Anlass: Ihre Oma Olga (Virna Lisi), die sie nach dem tragischen Unfalltod ihrer Mutter Ilana (Galatea Ranzo) aufgezogen hat, ist gestorben. Sie hatte ihrer Enkelin nie geschrieben, wie krank sie wirklich war, weil sie nicht wollte, dass sie früher zurückkäme. Alles was es noch zu sagen gibt, hat sie in einem kleinen Heft festgehalten - und das ist eigentlich eine ganze Menge.

Olga erzählt hier ihr ganzes Leben: Wie Marta als Kind (Lavinia Guglielman) Fragen nach ihren Eltern stellte und Oma ihr erzählte, ihr Vater sei ein türkischer Prinz gewesen; aber auch die Enttäuschung, als Marta in der Schule erfuhr, dass Olga geschwindelt hatte. Um ganz ehrlich zu sein, meint Olga, müsse man weit in die Vergangenheit zurückgehen und so erzählt sie auch ihre eigene Geschichte. Wie sie als Mädchen (Margherita Buy) ihren Mann kennen lernte - und doch ein Verhältnis mit einem anderen begann...

Cristina Comencini verfilmte mit "Geh, wohin dein Herz dich trägt" den gleichnamigen Bestseller von Susanna Tamara, kann aber in keinem Punkt überzeugen. Obwohl die Erzählweise der Großmutter, die ihr Leben noch einmal an sich vorüberziehen lässt, eigentlich für die Leinwand prädestiniert sein müsste, wirkt die filmische Umsetzung über weite Strecken langatmig - und lässt so keine Gefühle mehr aufkommen. Da hilft auch der Abschiedsmonolog der Großmutter nichts mehr, wenn der Zuschauer schon längst nur noch auf den erlösenden Schlusssatz wartet.