Die Suche nach einem gemeinsamen Heim gestaltet sich für die frisch gebackenen Eheleute weitaus unkomplizierter, als es sonst üblich ist. Slim erwähnt beiläufig, dass ihr ein bestimmtes Haus gefällt. Und anstatt nun etwas Vergleichbares auf dem Immobilienmarkt zu suchen, klingelt Mitch kurz entschlossen an eben jener Haustür und fragt den Besitzer, für wie viel Geld er zu verkaufen bereit wäre. Widerspruch wird nicht geduldet. Jeder ist käuflich. Es ist alles nur eine Frage der Summe. Slim ist irritiert. Noch nie hat sie einen Menschen gesehen, der so vehement seinen Willen durchsetzt. Aber das ist ja eigentlich nichts Schlechtes, oder?
Als Slim ihre Tochter Gracie (
Tessa Allen) zur Welt bringt, ist sie überglücklich. Der Traum einer richtigen Familie ist wahr geworden. Und dass Mitch von Jahr zu Jahr immer weniger Zeit für sie hat, dass er oft abwesend ist, sich sexuell nicht mehr so zu ihr hingezogen fühlt wie früher? Das ist doch normal mit einem Kind im Haus. Doch dann entdeckt Slim zufällig Mitchs Geheimnis: Er hat seit geraumer Zeit eine Affäre! Rasend vor Wut konfrontiert sie ihren Ehemann mit ihrer Entdeckung. Doch der fühlt sich weder ertappt noch in irgendeiner Weise schuldig. Eine Frau allein, eröffnet er Slim kühl, sei ihm einfach nicht genug. Sie soll sich doch freuen, dass es ihr gut gehe und sie nicht allein für die Befriedigung seiner Bedürfnisse sorgen müsse. Als Slim ihn beschimpft, reagiert Mitch völlig unerwartet: Er schlägt seine Frau - nicht im Affekt, sondern eiskalt und berechnend; mehrfach. Eine Lektion, wer in dieser Ehe das Sagen hat.
Danach macht er sich auf den Weg zu seiner Geliebten. Slims Autoschlüssel und ihre Papiere nimmt er mit. Damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt. Fortan lebt Slim wie eine Gefangene. Mitch benutzt seine Tochter als Druckmittel. Wenn Slim ihn verlässt, dann würde er Gerüchte über sie verbreiten, sie als kriminell hinstellen und das alleinige Sorgerecht für die kleine Gracie erhalten. Slim, die Mitchs einflussreiche Freunde kennt und seine erbarmungslose Kälte und Heimtücke nun endlich ermessen kann, weiß, dass er nicht blufft. In ihrer Verzweiflung wendet sich Slim an ihre ehemalige Kellner-Kollegin Ginny (
Juliette Lewis), die sofort gemeinsam mit zwei Freunden eine nächtliche Befreiungsaktion für Slim und ihre Tochter organisiert. Tatsächlich gelingt der gequälten Frau und dem Kind die Flucht. Doch Mitch hat überall Kontakte, selbst bei der Polizei. Eben jener junge Mann aus dem Restaurant, vor dessen Belästigung Mitch einst Slim rettete, entpuppt sich als Mitchs bester Freund Robbie.
Das vermeintlich romantische Kennenlernen von Slim und Mitch war eine einzige wohl kalkulierte Inszenierung. Robbie ist ein korrupter Cop, der für Mitch seit Jahren die Drecksarbeit erledigt. Er überprüft Slims Kreditkartenspur und hat die flüchtige Frau binnen kürzester Zeit aufgespürt. In letzter Sekunde können Slim und Gracie, die sich ängstlich in einem billigen Motel verschanzt haben, vor dem Amok laufenden Mitch fliehen. Und jetzt steht für Slim endgültig fest, dass sie diesen Mann niemals loswird. Es sei denn, sie hört auf zu existieren. Mit Hilfe ihres gutherzigen Ex-Freundes Joe (
Dan Futterman), bei dem sie für ein paar Tage in Seattle Unterschlupf findet, baut sie sich eine neue Existenz auf...
Ein Beziehungsdrama? Ein tiefgründiger Einblick in das Seelenleben einer Frau, die um ihr Kind kämpft? Das wird niemand wirklich von "Bond"-Regisseur Michael Apted erwartet haben. Und so entpuppt sich "Genug" auch nach einer guten halben Stunde, in der die Exposition schön flüssig erzählt wird, als action-geladener Thriller. Besondere Herausforderungen an schauspielerische Leistungen stellt der Stoff dabei zum Glück an keine(n) der Akteure. "Genug" ist einfach spannend bis zum Schluss – und das ist in diesem Fall auch wirklich "genug"…