GERMINAL

Wir sind in Nordfrankreich, so um 1860. Der arbeitslose Mechaniker Etienne Lantier (Renaud) irrt frierend und hungernd durch die stockfinstere Nacht bis er endlich flackernde Lichter erkennt. Es ist das Bergwerk Le Vreux, das ihm endlich wieder Arbeit bietet. Sehr schnell lernt er das Leiden und das Elend der dort arbeitenden Menschen kennen, die miserabel bezahlt sind und sich in einem Teufelskreis aus Alkohol, Prostitution und moralischer Verwahrlosung befinden.

Einer dieser Arbeiter ist Maheu (Gerard Depardieu). Während die Arbeiter schwer schuften und ihnen immer mehr Lohn abgezogen wird, leben die Besitzer und Aktionäre weiter in Saus und Braus. Lantier organisiert mit Hilfe von Maheu und inspiriert durch den russischen Anarchisten Souvarine einen Streik, da die Grubenbesitzer erneut die Löhne senken wollen. Es kommt zu einer blutigen und für viele tödlichen Auseinandersetzung.

"Germinal", nach dem Roman von Emile Zola war nicht nur der bis zum Starttermin (13.01.1994) teuerste französische Spielfilm, sondern auch einer der besten Streifen des französischen Kinos der frühen 1990er Jahre. Die Aktualität des Themas ist verblüffend und das, obwohl der Roman schon vor 109 Jahren geschrieben wurde. Die Ausstattung ist opulent und die Wandlungsfähigkeit und Mimik der Schauspieler sind den Kinobesuch wert.