Wie die anderen Bediensteten der noblen Gäste, versuchen auch Henry Denton (
Ryan Phillipe) und Mary sich im Gewimmel von Butlern, Kammerdienern, Köchinnen und Dienstmädchen in den zahlreichen Gesinderäumen und Fluren zurecht zu finden. Die feine Gesellschaft in der Belle Etage pflegt den kultivierten Müßiggang streng ritualisiert und nach festgefügten Mustern. Von diesem Leben hören die Bediensteten mehr, als dass sie etwas davon zu sehen bekommen. Auf Gosford Park scheint die strikte gesellschaftliche Hierarchie auch 1932 noch völlig intakt: Loyalität, Diskretion und eine betont devote Haltung sind Erwartungen, die nicht nur die Herrschaften an die Bediensteten stellen, die Bediensteten stellen diese Forderungen auch gegenüber sich selbst. Dennoch: Bei den Mahlzeiten im Souterrain breiten jedoch alle, auch der Butler Jennings (
Alan Bates), die Hausdame Mrs. Wilson (
Helen Mirren), die Köchin Mrs. Croft (
Eileen Atkins), der Lakai George (
Richard E. Grant) und das erste Hausmädchen Elsie (
Emily Watson) genüsslich den jeweils neuesten Tratsch über das Treiben, das Leiden und die Intrigen der Herrschaften aus.
Mary findet in Elsie eine Vertraute, die ihr einen weiteren Einblick in die ganz und gar eigenen Gesetze von Gosford Park gewährt. Als um Mitternacht ein Mord das Haus erschüttert, ist klar, dass in diesem sonderbaren Kosmos nichts so ist, wie es scheint - weder oben in den luxuriösen Salons, noch unten in den Waschküchen und Werkstätten! Der ermittelnde Inspektor Thompson (
Stephen Fry) steht vor einer Wand des Schweigens. Ein Geheimnis scheint beide Welten unsichtbar miteinander zu verbinden ...
7 Mal war Robert Altmans "klassischer" Krimi für den "OSCAR" nominiert: Regisseur Altman, der kurz zuvor noch den "Golden Globe" gewonnen hatte, ging aber schließlich ebenso leer aus wie Helen Mirren, Maggie Smith, Ausstattung und Kostüm - und auch in der Kategorie "bester Film" war letztendlich nichts zu holen. Lediglich Drehbuchautor Julian Fellowes durfte die Verleihung mit einem großen Lächeln verlassen ...