Denunziationen und Beschuldigungen gehören zur Tagesordnung - unter den Angeklagten befinden sich bald auch John Proctor und seine Frau, die ihm schließlich seine Untreue verzeihen konnte. Auch die Richter unter dem Vorsitz von Danforth (
Paul Scofield) sind am Wahnsinn beteiligt: wenn sie Geständnisse fordern, um angebliche Schuld zu erlassen, wenn sie Todesstrafen aussprechen, weil ihre Angeklagten die Schuldzuweisung nicht anerkennen. John Proctor wird ihr Opfer - er kann nicht unterschreiben, kann seinen Namen nicht für so viele Lügen hergeben - er ist das Opfer, das den Wahn am meisten entlarvt und beweist, wie jeder in Salem schuldig wurde bei dieser Hexenjagd. Aus Gier, Missgunst, Hass und aus dem ganzen faulen Zauber, der in Gemeinschaften brodelt.
Arthur Miller schrieb "The Crucible" Anfang der 1950er Jahre - zur Zeit der Kommunistenverfolgung durch McCarthy - und schuf damit ein modernes Gleichnis. Eine Verfolgung, die dazu führt, dass am Ende ein kleiner Verdacht, die pure Denunziation zur Verurteilung reicht. 45 Jahre später schrieb Miller selbst das Drehbuch zu Nicholas Hytners (
"King George - Ein Königreich für mehr Verstand") Verfilmung. Dieser setzte den Stoff bildgewaltig um, jedoch benötigt der Zuschauer eine Weile, bis er sich hineingeschaut und hineingedacht hat. Die schauspielerischen Leistungen sind recht unterschiedlich. Während ein bärtiger Daniel Day-Lewis als aufrechter Familienvater noch zu überzeugen weiß, wirkt Winona Ryder teilweise unangemessen überdreht. Für Joan Allen in der Rolle der Elizabeth Proctor gab es eine "OSCAR"-Nominierung als "beste Nebendarstellerin".