Bombenstimmung im angesagtesten Hiphop-Club von Hollywood: Clubbesitzer Julius (
Master P) kann sich die Hände reiben - sein Laden brummt; die aufstrebende Combo H2O Klick, unter Vertrag bei dem Plattenmogul und Selfmade-Impressario Sartain (
Isaiah Washington), heizt den Gästen ordentlich ein. Noch ahnt niemand, dass in Kürze die Hölle losbrechen wird: Nur der junge Rap-Texter K-RO (
Kurupt) sieht von einem Versteck aus, wie zwei Männer Masken überziehen und ihre Uzis durchladen - bevor sie den Club betreten und scheinbar ziellos um sich schießen. Aber eben nur scheinbar: Als sie fliehen, sind die vier Jungs von H2O Klick tot.
Clubchef Julius hat längst die Polizei verständigt. Kurz darauf erscheinen Routinier Joe Gavilan (
Harrison Ford) und sein junger Partner K.C. Calden (
Josh Hartnett), mit dem er seit vier Monaten zusammenarbeitet, am Tatort. Ein ungleicheres Paar kann man sich nicht vorstellen. Das beginnt schon bei offensichtlichen Äußerlichkeiten: Joes Handy-Klingelton spielt den Motown-Klassiker "My Girl"; K.C. setzt auf das peppige "Funky Town". Joe mag seine Hamburger klassisch-männlich mit Käse, Speck, rohen Zwiebeln und Ketchup, K.C. setzt auf Vollkornbrötchen, Biofleisch und Sprossen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs an Gegensätzen und Lebensphilosophien. Und doch wird schnell klar, dass die beiden ein Team sind, das sich blind versteht.
Und beide haben eins gemeinsam: Sie sind im Vollstress! Denn neben ihrer Tätigkeit als Ermittler haben beide Nebenjobs, bei denen es auch nicht immer rund läuft: So hat der mit allen Wassern gewaschene Vollblutcop Joe Gavilan schon bessere Zeiten gesehen, damals als er noch verheiratet war und sich mit Hilfe von einigen nebenher betriebenen Schönheitssalons ein angenehmes Dasein leisten konnte. Das ist längst vorbei. Jetzt ist Joe geschieden und bis über beide Ohren verschuldet. Als Immobilienmakler versucht er sich in seinen freien Stunden, an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen - und rutscht doch immer tiefer hinein, da ihm eine einzige Immobilie, ausgerechnet am noblen Mount Olympus gelegen, das Genick zu brechen droht.
K.C. Calden ist nur aus einem einzigen Grund zur Polizei gegangen: Sein Vater war Cop und kam bei einer Mission unter dubiosen Umständen ums Leben. Als Polizist hofft K.C., die Wahrheit ans Licht bringen zu können. Sehr viel lieber verbringt er seine Zeit jedoch als Yogalehrer, stets umgeben von schönen Frauen, die von ihm mehr als nur spirituelle Erleuchtung erwarten. Außerdem träumt K.C. insgeheim von seinem Durchbruch als Schauspieler. Wohlweislich hält er den genauen Inhalt seiner Nebenbeschäftigungen vor Joe geheim - dessen Spott kann K.C. nun wirklich nicht gebrauchen. Doch nun gilt ihre Aufmerksamkeit erst einmal den Ermittlungen am Tatort. Schnell entdeckt Joe einen Urinfleck an der Stelle, von der aus K-RO die Killer beobachten konnte. Ihm ist klar: Es muss einen Zeugen gegeben haben. Doch alle Befragten schweigen - ob aus Misstrauen gegenüber der Polizei oder aus Angst vor den Killern, ist unklar. Immerhin werden sie auf Plattenfirmenchef Sartain aufmerksam gemacht. Und ganz nebenbei entdeckt Joe, dass Clubbesitzer Julius jederzeit bereit wäre, sechs Millionen Dollar für ein schickes Anwesen in den Hollywood Hills zu zahlen. Joe wittert Morgenluft.
Während ein Informant Joe vom einzigen Zeugen, dem Songtexter K-RO erzählt, schläft die Gegenseite nicht. Bei der Bezahlung der Killer in einer verlassenen Ecke von Hollywood sorgt der Auftraggeber dafür, dass diese ihn auf keinen Fall verpfeifen werden können. Es ist Plattenlabelbesitzer Sartain höchstpersönlich, und seine Sicherheitschef Wasley (
Dwight Yoakam), ein ehemaliger Cop, erledigt die Schmutzarbeit und bringt die Auftragskiller um.
Joe hat zunächst einmal wieder ganz andere Sorgen: Die interne Aufsichtsbehörde hat es auf ihn abgesehen. Vor allem Detective Bennie Macko (
Bruce Greenwood) ist ganz scharf darauf, Joes Karriere bei der Polizei eher heute als morgen zu beenden. Immerhin sind Joes Kontakte zu Hollywood-Madame Cleo (
Lolita Davidovich), die einen großen Prostituiertenring leitet, der der Polizei ein Dorn im Auge ist, überaus eng - und er listet sie nicht offiziell als Informantin, was die Beziehung der beiden äußerst suspekt macht. Doch noch hat Macko nicht genügend Beweise in der Hand, um eine alte Rechnung mit Joe zu begleichen.
Das kann Joe Gavilan nur recht sein: Er will mit den Ermittlungen im Mordfall vorankommen und besucht deshalb mit K.C. die Büros von Sartain. Nachdem sie sich mit einigen Mühen am Wachpersonal - allesamt Polizisten, die sich nebenher noch ein paar Dollars verdienen - vorbeigearbeitet haben, bleibt K.C. bei ein paar jungen Rappern der Plattenfirma hängen, die höchst beeindruckt sind, dass er ein aufstrebender Schauspieler ist und ihm sogleich ein Drehbuch aufdrängen. In Hollywood will nun mal jeder ins Filmbiz!
Zwischen Joe und Sartain ist sofort klar: Joe mag nicht nur Hiphop, sondern auch den arroganten Musikchef nicht, der lange Zeit im Knast verbracht hat und auch sonst über keinen übermäßig guten Ruf verfügt: Um seine Künstler bei der Stange zu halten, soll er schon mal Gewalt anwenden, heißt es in der Branche. Aber Joe gelingt es diesmal noch nicht, Sartain aus der Reserve zu locken. Interessanter ist da schon, dass K.C. seinem Partner von dem alten Filmproduzenten Jerry Duran (
Martin Landau) erzählt, der ein wunderschönes Anwesen besitzt, das er gerne verkaufen würde. Sofort erwacht der Immobilienmakler in Joe: Suchte nicht der Clubbesitzer nach einem Anwesen, für das er sechs Millionen Dollar bezahlen würde? Wenig später sind die beiden Cops schon bei Duran, der in den Deal einwilligt: 72 Stunden hat Joe Zeit, ihm exklusiv einen Käufer für sein Haus an Land zu ziehen. 5,7 Millionen Dollar ist der Kaufpreis, den sich Duran vorstellt. Endlich geht es bergauf für Joe...
"Welcome Back To The Eightes" – in den 1980er Jahren wäre dieser Action-Streifen um zwei grundverschiedene Cops im Sogwasser der
"Lethal Weapon"-Filme sicher ein Riesenerfolg geworden – allerdings kommt er dafür mindestens 15 Jahre zu spät. Leider hat er sich im Unterschied zur Filmserie mit Mel Gibson nicht "weiterentwickelt": Die Action-Elemente kommen ohne sonderliche Spannung daher und mit Dialogen, die nicht gerade vor Witz strolchen. Zumal wird man das Gefühl nicht los, Regisseur Ron Shelton möchte eine psychologische Tiefe in seine (Haupt-)Charaktere bringen, die sich dem Zuschauer nur schwer erschließt.
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Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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