Das von den Nazis besetzte Lvov in Polen, 1943: die Schwachen plündern die Schwächeren, die Armen stehlen von den weniger Armen. Man kann niemandem trauen. Juden werden auf der Straße exekutiert, die Nazis räumen die Ghettos.
Leopold Socha (
Robert Wieckiewicz), ein Kanalarbeiter und Gelegenheitsdieb kämpft um das Überleben seiner Frau und seiner Tochter. Sein Freund Bortnik, ein hochdekorierter ukrainischer Offizier, unterbreitet ihm ein verlockendes Angebot für ein besseres Leben. Alles was Socha dafür tun muss, ist versteckte Juden in der Kanalisation zu finden. Immerhin kennt keiner das Abwassersystem besser als Socha, der es als Versteck für sein Diebesgut nutzt.
Schon bald stößt Socha auf eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Juden, die versucht, der bevorstehenden Auflösung des Lvov’er Ghettos durch Flucht in die Kanalisation zu entgehen. Sie bieten Socha Geld für seinen Schutz an. Obwohl ihm bewusst ist, dass das Verstecken von Juden seine sofortige Hinrichtung und die seiner Familie bedeuten kann, sieht er das schnelle Geld und schlägt ein. Dafür wird er aber nur zehn Juden retten können. Ignacy Chiger (
Herbert Knaup), der das Geld besitzt, hat die schwere Aufgabe aus der großen Gruppe diese zehn Auserwählten zu bestimmen.
Ein Mitglied der Gruppe, Mundek Margulies (
Benno Fürmann), selbst ein Draufgänger und Betrüger, misstraut Socha zutiefst. Doch als die Nazis zuschlagen, hilft Socha den Juden, einschließlich der beiden kleinen Kinder der Familie Chiger, in die Kanalisation zu entfliehen.
Sochas Schwierigkeiten beginnen, als er versucht dem wachsenden Misstrauen Bortniks immer einen Schritt voraus zu sein. Er wägt das erhaltene Geld gegen die Gefahr des sicheren Todes für sich und seine Familie ab und beschließt, die Juden sich selbst zu überlassen. Doch das Schicksal führt ihn wieder mit Mundek zusammen. Er rettet sein Leben, indem er ihm hilft, einen deutschen Soldaten zu töten. Dann trifft er auf die beiden Kinder Krystyna (
Milla Bankowicz) und Pawel (
Oliwier Stanczak), die sich in den Abwasserkanälen verlaufen haben und Socha entscheidet, diesen Menschen weiterhin zu helfen – obwohl seine Frau (
Kinga Preis), als sie von "seinen" Juden erfährt, entsetzt reagiert und er die Ermordung seines Kompagnons Szczepek (
Krzysztof Skonieczny) durch die Nazis miterleben muss.
Das Leben für die kleine Gruppe Juden in der Unterwelt ist menschenunwürdig. Zwischen Ratten versuchen sie sich trotzdem einen menschlichen Alltag aufzubauen und so normal wie möglich weiter zu leben. Das ehemals reiche Ehepaar Paulina (
Maria Schrader) und Ignacy Chiger, das auch die Bezahlung von Socha übernommen hat, spielen mit ihren Kindern Krystyna und Pawel Theater, lesen vor und versuchen so, ein Stück Vollkommenheit und Frieden in einer gewaltvollen, grausamen Welt aufrechtzuerhalten. Eine Frau entbindet mit tragischen Folgen, Mundek verliebt sich hoffnungslos in die temperamentvolle junge Klara (
Agnieszka Grochowska) und trifft eine tollkühne Entscheidung: Er will zum Janowska Konzentrationslager gelangen, um dort Klaras Schwester zu befreien, um die sie sich so sorgt.
So wie Liebe und Freundschaft die Schicksalsgemeinschaft bestimmen, so sehr sind auch jahrelang aufgestauter Hass auf vorher herrschende Klassenunterschiede, Neid und Ablehnung natürliche Gefühle, die die kleine Gruppe der Juden beherrschen. Doch sie leben nun für mehr als ein Jahr in der Dunkelheit, in Gestank, Nässe und in völliger Isolation. Die Widerstände werden weniger, verschwinden. Das pure Überleben steht im Vordergrund – und das Geld ist aufgebraucht. Aber jetzt gibt es für Socha kein Zurück mehr: er kauft ihnen Lebensmittel von seinem eigenen Geld, versteckt sie von einer Kammer in die andere, beschützt sie auch dann noch, als das Ende des Krieges naht und Bortnik seinem Geheimnis immer näher kommt. Dann naht die Katastrophe...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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