Leicht hat es die 17-jährige Miranda (
Evan Rachel Wood) in ihrem Leben bislang nicht gehabt: Die Mutter hat sich längst aus dem Staub gemacht, weil sie die Macken, die Unzuverlässigkeit, das Unstete ihres wunderlichen Mannes Charlie (
Michael Douglas), einen sich durchs Leben treiben lassenden Jazzmusiker, nicht mehr ertragen konnte. Als Miranda 15 Jahre alt war, wurde Charlie in die Klapsmühle eingewiesen. Seither muss sie sich im Haus der Familie in einer einstmals entlegenen südkalifornischen Gemeinde auf eigene Faust durchs Leben schlagen: Sie hat die Schule geschmissen und einen Job bei McDonald´s angenommen. Von dem Verdienten konnte sie sich sogar ein Auto leisten, das zwar alt und schepprig, aber dennoch ihr ganzer Stolz ist.
Nun soll Charlie wieder aus der Anstalt entlassen werden. Miranda weiß nicht, was sie davon halten, wie sie sich fühlen soll. Natürlich liebt sie ihren Vater, aber sie hat auch große Angst, dass das kleine Leben, das sie sich aufgebaut hat, wie ein Kartenhäuschen einstürzen könnte, wenn Charlie wieder daran teilnimmt. Wie nicht anders zu erwarten, ist das Verhältnis von Anfang an angespannt, auch weil Mirandas Vater nicht im geringsten in der Lage ist, Verständnis für die Situation seiner Tochter aufzubringen: Vielmehr zeigt er sich verwundert, dass das Südkalifornien, wie er es immer schon kannte, immer mehr verdrängt wird, von neuen Gemeinden, von neuen Einkaufszentren, von neuen Supermärkten. Ansonsten fantasiert er von nackten Chinesen, lernt Spanisch und fühlt sich nur dann richtig wohl, wenn sein alter Jazzkumpel Pepper (
Willis Burks II) zum Besuch vorbeikommt.
Miranda ist genervt. Sie muss nun nicht mehr nur sich selbst, sondern auch Charlie durchbringen. Umso größer ist ihre Überraschung, als ihr Vater sie bittet, ihn zu einem Vorstellungsgespräch für eine feste Anstellung zu chauffieren. Bereitwillig fährt sie ihn zum gewünschten Ort, ist dann aber mehr als verwundert, als Charlie für verblüffend lange Zeit verschwindet. Bei Nachfragen im Büro muss sie sich sagen lassen, dass überhaupt niemand für Vorstellungsgespräche vorgesehen war. Stattdessen entdeckt sie einen sichtlich erregten Charlie, der wilde Vermessungen vornimmt und schließlich beginnt, am Wegesrand in einem Gebüsch ein Loch zu graben und nach etwas zu suchen. Nachts weckt er Miranda auf, um mit ihr loszuziehen: Die Sternenkonstellation sei optimal. Von einem Navi-System geleitet, packt er an einem gewissen Punkt einen Metalldetektor aus und beginnt mit der Suche: Tatsächlich findet Charlie eine kleine Gold-Dublone.
Nun schenkt er Miranda reinen Wein ein. Charlie ist fest davon überzeugt, einem alten Goldschatz spanischer Pioniere auf den Fersen zu sein, der bislang unentdeckt geblieben ist. Seine Informationen bezieht er aus den alten Tagebüchern des spanischen Paters Juan Florismarte Torres, der 1624 in einer regelrechten Irrfahrt mit seinen Mannen durch Südkalifornien zog und irgendwo auf dem Weg seine Reichtümer versteckt zu haben scheint. Charlie ist fest davon überzeugt, den Geheimcode Torres' geknackt zu haben und dem Schatz nahe gekommen zu sein. Miranda hält ihren Vater natürlich für verrückt, aber als er betont, dass es ihm nicht um Reichtum geht, sondern um die Suche als solche, die für ihn eine Bestätigung ist, tatsächlich am Leben zu sein, erklärt sie sich bereit, ihm bei seinem scheinbar aussichtslosen Unterfangen beiseite zu stehen.
Mehr noch: Je mehr sie sich mit der Geschichte befasst, desto begeisterter ist sie bei der Sache - vielleicht auch weil sie erkennt, auf diese Weise ihrem Vater nahe zu sein, wie sie das Zeit ihres Lebens noch nicht war. Gemeinsam halten sich die beiden via Telefon über neueste Entwicklungen auf dem Laufenden. Oder aber sie fahren gemeinsam durch Südkalifornien, um auf Spurensuche zu gehen und das Geheimnis von Pater Torres zu entschlüsseln. Charlie gelingt es sogar, einen kleinen Bagger zu organisieren, mit dem er ganze Felder umpflügt, während Miranda Wache schiebt. Ihre Bemühungen haben Erfolg - tatsächlich stößt Charlie auf den Ort, an dem der Schatz vergraben liegen muss. Das Problem: Wo einst offenes weites Land war, befindet sich eine neue Gemeinde - oder genauer gesagt: ein brandneuer Supermarkt der Kette Costco.
Miranda ist sofort bereit aufzugeben: Sie sieht keinen Weg, wie man sich mitten im Supermarkt durch den meterdicken Betonboden bohren könnte, um den Schatz heben zu können. Für Charlie kommt es dagegen überhaupt nicht in Frage, die Flinte ins Korn zu werfen. Er hat nicht so viel Zeit und Energie verwendet, so viele Entbehrungen auf sich genommen, um jetzt klein beizugeben. Die Aussicht auf Mirandas Unterstützung schrumpft auf ein Minimum, als sie am nächsten Morgen feststellt, dass Charlie zu drastischen Maßnahmen gegriffen hat, um die Fortsetzung seiner Schatzjagd zu finanzieren: Er hat Mirandas Auto verkauft. Empört und enttäuscht fährt sie mit dem Bus zur Arbeit, aber nicht ohne ihm endlich all das an den Kopf zu werfen, was sie ihrem Vater immer schon sagen wollte. Charlie geht in sich, während er auf der Veranda seinen Kontrabass spielt - das Instrument, das ihm wichtiger ist als alles andere auf der Welt, wie er immer wieder betont hat…
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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