In einer anderen Welt muss ein anderer Soldat erleben, wie seine Lebensgrundlage unter ihm zerbröckelt: Katsumoto (
Ken Watanabe), letzter Führer einer uralten Kriegerkaste, der hoch angesehenen Samurai. So wie die Moderne den amerikanischen Westen überrollt, die Ureinwohner verdrängt und verdammt, hält sie auch im traditionellen Japan Einzug. Die Telegrafenleitungen und Eisenbahnschienen bringen den Fortschritt, bedrohen aber auch die Werte und Umgangsformen, nach denen die Samurai seit Jahrhunderten leben und sterben. Doch Katsumoto wird nicht kampflos aufgeben.
Die Wege der beiden Krieger kreuzen sich, als der junge japanische Kaiser (
Shichinosuke Nakamura) Algren engagiert, um in Japan eine moderne Armee von Wehrpflichtigen nach westlichem Vorbild aufzubauen. Denn der Tenno lässt sich von den Amerikanern umwerben, die ein begehrliches Auge auf den asiatischen Markt werfen. Doch während die Ratgeber des Kaisers versuchen, die Samurai auszurotten und Platz für eine westlich orientierte, dem Welthandel aufgeschlossene Regierung zu schaffen, ist Algren überraschend stark beeindruckt und beeinflusst von seinen Begegnungen mit den Samurai. Ihre kompromisslosen Prinzipien erinnern ihn an die Werte, für die er einst selbst eingetreten ist.
In der fremdartigen, rigorosen Umgebung kommt der entwurzelte amerikanische Soldat zur Ruhe - noch wichtiger: Er findet seinen Seelenfrieden wieder. Gleichzeitig gerät er aber auch zwischen die Fronten eines grausamen, gewaltigen Konflikts, in dem zwei Epochen, zwei Welten aufeinanderprallen. Dabei kann er sich auf nichts verlassen als auf sein Ehrgefühl...
Was will uns der Autor damit sagen? Dass heroische Heldenepen mit amerikanischen Helden auch toleranterweise in Japan spielen dürfen? Man weiß es nicht so recht, aber Regisseur Edward Zwick hat sich ja in den vergangenen Jahren als Spezialist für derartige Stoffe bewiesen. Da darf man dann auch nicht all zu viel Kritik am System erwarten: Im Mittelpunkt steht der Held Tom Cruise, der in Amerika am Alkohol zerbricht und sich auf der asiatischen Spielwiese auftreten darf – und dabei ungewöhnlicherweise auch dann ungeschoren davon kommt, wenn um ihn herum alles den (gar nicht so heldenhaften) Tod stirbt. Ein großes Breitwand-Epos, das auch als solches funktioniert – mehr aber auch nicht.