Allerdings entdeckt Milos, dass es noch ein Leben neben der Eisenbahn gibt: Er bändelt schon bald mit der hübschen Schaffnerin Masa (
Jitka Bendova) an. Einige Tage später treffen die beiden sich dann auch "außerdienstlich" in der Scheune von Masas Onkel (
Ferdinand Kruta). Allerdings verlässt Milos im entscheidenden Moment die Manneskraft, was ihn so beschäftigt, dass er einen Selbstmordversuch startet. Noch ein anderer Bahnbediensteter hat eine Affäre: Fahrdienstleiter Hubicka verführt ein junges Mädchen und drückt ihr im wahrsten Sinne des Wortes seinen Stempel auf. Das bringt deren Mutter in Rage und Hubicka ein Disziplinarverfahren ein...
Liebevoll schildert Autor Bohumil Hrabal, der die Romanvorlage zu "Liebe nach Fahrplan" lieferte, das Leben in einem tschechischen Dorf während der deutschen Besatzung. Dass sich auch unter den scheinbar biederen Beamten Widerstand regt, erfährt der Zuschauer erst gegen Ende des Films. Vorher hat man eher den Eindruck, die Bewohner sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar keinen Blick für das haben, was in der Welt passiert. So schwankt Jiri Menzels Film dann auch zwischen Komödie und Tragödie. Auch den Amerikanern gefiel - kurz vor Ausbruch des "Prager Frühlings" - diese in schwarz-weiß gedrehte Milieu-Schilderung: Der Film bekam 1967 den "OSCAR" für den besten fremdsprachigen Film.