Aber schon bald treten auch in ihr Leben zwei Menschen, denen sie dann nicht mehr widerstehen können oder wollen. Zuerst verliebt sich Gudrun in Gerald Crich (
Oliver Reed), den Sohn des Unternehmers Thomas Crich (
Alan Webb), der eher dazu geeignet scheint, kühl und kalkuliert in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und gerade in "seiner" Firma kräftig aufräumt. Ursula hat es dagegen Rupert Birkin (
Alan Bates) angetan, ein Lehrer, der die Liebe etwas leidenschaftlicher sieht. Was die beiden Damen noch nicht ahnen, ist, dass die Herren sich nicht nur zu ihren Partnerinnen sondern offensichtlich auch zueinander hingezogen fühlen…
… und genau darin lag auch der "Skandal" den der britische Regie-Exzentriker Ken Russell mit diesem Film entfachte. Denn diese sexuellen und gesellschaftlichen Tabus bestanden nicht nur im England des beginnenden 20. Jahrhunderts, sondern auch noch zur Entstehungszeit des Filmes, Ende der 1960er Jahre. Ansonsten hinterlässt "Liebende Frauen", der auf einem Roman von D. H. Lawrence basiert, wenig Eindruck. Langgezogene Monologe und – manchmal scheinbar wahllos – aneinander gereihte Szenen, machen es nicht gerade leicht "hinein" zu kommen. Immerhin gab es vier "OSCAR"-Nominierungen für Regie, Kamera, Drehbuch – und Hauptdarstellerin Glenda Jackson, die den Preis dann auch als einzige erhielt … wenn auch etwas verspätet, da sie nicht zur Verleihung erschien, sondern sich von
Juliet Mills "vertreten" ließ…