Kurt (
Til Schweiger) und Lena (
Franziska Machens) haben ihre Sachen gepackt und sind auf dem Weg von Berlin nach Brandenburg. Gemeinsam haben sie dort, außerhalb der Stadt, ein altes Haus mit Renovierungsbedarf und einem traumhaften Garten gekauft. Es ist der Start in ihr neues gemeinsames Leben. Zu dem auch Kurts Sohn gehören wird, der kleine Kurt (
Levi Wolter), der abwechselnd bei Kurt und Lena und bei seiner Mutter Jana (
Jasmin Gerat) – zu der es nun auch nicht mehr so weit ist – wohnen wird.
Kaum angekommen im neuen Haus stehen der kleine Kurt und seine Mutter auch schon vor der Tür – und Kurt darf sich als Erster aus den vielen Zimmern sein eigenes aussuchen. Das Haus ist noch leer, eine Küche gibt es auch noch nicht, das Bad ist das "hässlichste der Welt" und genauso marode wie der Rest. Doch mit den allerersten Möbeln zieht schnell Behaglichkeit in das alte Gebäude ein, und der kleine Kurt muss auch in der ersten Nacht im neuen Haus nicht auf sein eigenes Bett und die Gutenachtgeschichten seines Vaters verzichten.
So ungewohnt alles ist, so schnell lebt sich die kleine Patchwork-Familie in der neuen Umgebung ein. Während Kurt Bekanntschaft mit dem Nachbarn Hannes (
Heiner Lauterbach) macht, der nach dem Tod seiner Frau vor 13 Jahren allein mit seinen Erinnerungen und einem Hund namens Jupp lebt, verliert der kleine Kurt seinen ersten Milchzahn, worauf Lena ihm versprechen muss, dass er ganz bald "super scharfe" Erwachsenen-Zähne bekommen wird und auf keinen Fall nur noch Suppe essen muss. Bevor die beiden im Garten die neuen Jasmin- Sträucher einsetzen können, wird ihre zunehmende Vertrautheit jedoch unterbrochen durch Jana, die den kleinen Kurt für die nächste Woche zu sich holt. Bis zum kommenden Mittwoch, dann soll er wieder von seinem Vater in die Schule gebracht werden. Viel Zeit für Kurt und Lena, um sich um das Haus und sich selbst zu kümmern. Den beiden geht es gut zusammen, hier an diesem neuen Ort und als kleine Familie, sie wissen, dass sie sich lieben und jeden Morgen nebeneinander aufwachen wollen, genießen die Leichtigkeit und ihr gemeinsames Leben.
Bis sich von einem Moment auf den anderen alles ändert. Als sie gemeinsam ein Zimmer streichen, klingelt Kurts Handy. Es ist ein Anruf, der ihm den Boden unter den Füßen wegzieht. Mit Lena eilt er ins Krankenhaus, wo schon Jana und ihr neuer Freund warten, ebenso leer und ohne Worte. Der kleine Kurt hatte einen Unfall in der Schule, er ist vom Klettergerüst gefallen, niemand war schuld, er war sofort tot. Und nun stehen Kurt und Jana im Krankenhausflur, fallen sich verzweifelt in die Arme und versuchen sich gegenseitig zu halten. Und Lena und Janas neuer Freund stehen daneben. Lena ruft ihre Schwester Laura (
Marie Burchard) an, die am liebsten alles stehen und liegen lassen und zu ihr fahren würde. Doch Lena lehnt ab – sie weiß nicht, was sie tun soll. Nur, dass Kurt sie jetzt braucht, sie für ihn da sein muss. Was sie selbst jedoch am meisten braucht, ist irgendwie abhandengekommen: Kurt.
Zurück zu Hause erinnert dort alles an den kleinen Kurt. Sein Spielzeugauto, das er auf dem Boden hatte liegen lassen, sein Plüschtier, seine Schuhe und Socken, die überall verstreut im Haus herumliegen. Alles Erinnerungen, die Lena zunächst aus dem Weg räumen möchte, um Kurt zu schützen. Die sie dann aber dort belässt wo sie sind. Denn es sind Erinnerungen an den kleinen Kurt, und die sind für Kurt genauso schön wie schmerzhaft. Gleichzeitig sind es aber auch Erinnerungen, die Kurt im Moment nur mit Jana teilen kann. Gemeinsam verbringen nun sie, die Eltern, die Abende, denken an ihren Sohn, an ihre Zeit als glückliches Paar und daran, was hätte sein können, wenn nur kleine Momente in der Vergangenheit anders geschehen wären. Ob der kleine Kurt dann noch leben würde? Wie es eigentlich Lena geht, fragt sie niemand, nicht einmal sie sich selbst. Nur Kurts Vater Wolfgang tut das bei der Beerdigung. Und nur ihm sagt sie, dass sie sich Sorgen macht um Kurt, sie sich in ihrer Trauer um den kleinen Kurt zweitklassig fühlt gegenüber Kurt und Jana, die schließlich ihr Kind verloren haben. Und Wolfgang, der seinen Sohn besser kennt als alle anderen, rät ihr, dass sie und Kurt das nur gemeinsam schaffen werden, wenn Lena auch auf ihre eigenen Gefühle achtet – und nicht nur auf die von Kurt. „So wie früher wird er nicht mehr. Keiner von uns. Und es wird auch nie ganz vorbei sein. Es wird bestimmt leichter und besser, aber es wird nie nicht passiert sein. Und du musst auch auf dich selbst schauen. Du hast auch jemanden verloren. Schmerz ist Schmerz und Überleben etwas Egoistisches. Immer.“ Dass sie und Kurt das gemeinsam schaffen werden, davon aber ist Lena trotz allem überzeugt.
Doch während Lena versucht, gefangen zwischen ihrer eigenen Trauer und dem Wunsch, Kurt Halt zu geben, ihre Rolle in dieser nicht mehr existenten Familie zu finden, zieht Kurt sich immer weiter zurück. Während er bei Jana ist, bei seiner Arbeit einen Eklat und eine befristete Auszeit provoziert und zu Hause das Bad zerstört, weil er die Situation nicht mehr aushält, holt Lena sich woanders Trost: bei ihrer Schwester, in Gesprächen mit ihrem Nachbarn Hannes und beim Renovieren des Hauses. Ihre Trauer und ihre persönlichen Erinnerungsstücke an den kleinen Kurt schließt sie weg, in eine Box, und legt diese in die kaputte Waschmaschine unter dem Dach.
So leben Kurt und Lena wochenlang aneinander vorbei. Bis sie beschließen, zusammen ans Meer zu fahren – und dort ein wenig Leichtigkeit und Lachen und gemeinsames Leben zurückkehrt. Und Kurt sich, wieder zu Hause, ganz langsam Lena gegenüber öffnet. Sich und ihr eingesteht, dass er keine Kontrolle über seine Gefühle hat, nicht weiß, wo er anfangen soll, um es besser zu machen. Und Lena ihm offenbart, wie einsam sie sich fühlt und sie darüber nachdenkt, zu ihrer Schwester zu ziehen, während Kurt in seine alte Wohnung zurückkehren könnte. Dass sie zwar mit Kurt zusammen sein möchte, aber nicht glaubt, es hier, in diesem Haus, mit ihm zu schaffen.
Und ganz langsam beginnt Kurt zu verstehen, dass er nicht so weiter machen kann wie bisher, weil er sonst auch das andere Wichtigste in seinem Leben verliert. Eine Psychologin, bei der er Hilfe sucht, öffnet ihm die Augen: Trauer ist nicht das Problem, sondern der Weg heraus. Und tatsächlich: Endlich kann Kurt sich seinen Dämonen stellen. Und beginnt damit, Kurtis Zimmer auszuräumen.
Dennoch steht weiterhin die Frage im Raum, ob sie das Haus nicht besser verkaufen. So klingeln eines Tages Interessenten an der Tür, Bekannte von Lenas Schwester, die begeistert sind von dem mittlerweile renovierten Gebäude und dem traumhaften Garten. Während Lena sie durch das Haus führt, entdeckt Kurt Lenas Versteck in der kaputten Waschmaschine. Ihm wird mit einem Schlag klar, wie sehr auch Lena um den kleinen Kurt trauert, und wie sehr er sie mit ihrer Trauer und ihren Erinnerungen an den keinen Kurt allein gelassen hat. Es ist eine Erkenntnis, die der Anfang eines neuen Lebens für die beiden ist. Dieses Haus ist ihr Haus: Kurts und Lenas, genauso wie das des kleinen Kurts, der in all ihren gemeinsamen Erinnerungen weiterlebt...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 06.09.2022
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