David Kern (
Daniel Brühl) ist der perfekte Kellner, denn er hält sich immer im Hintergrund und fällt nicht weiter auf. Fast wie unsichtbar. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass die attraktive Literaturstudentin Marie (
Hannah Herzsprung) ihn kaum wahrnimmt, wenn sie mit ihrer Clique ins "Café Esquina" kommt, um über Literatur zu diskutieren. Dabei ist der schüchterne David doch unglücklich in Marie verliebt und möchte sie um jeden Preis für sich gewinnen. Bloß wie? Als Kellner hat er bei ihr keine Chance.
Da kommt ihm der Zufall zu Hilfe. David kauft auf dem Flohmarkt einen Nachttisch und entdeckt in der Schublade ein Manuskript mit dem Titel "Sophie, Sophie". In seiner sentimentalen Stimmung ist David zutiefst angerührt von der in den 50er Jahren angesiedelten Geschichte einer hoffnungslosen Liebe und ihm kommt eine Idee. Wenn ihn die Geschichte so berührt, dann gefällt sie vielleicht auch Marie. Er gibt das Manuskript als seines aus und bittet sie um ihre professionelle Meinung.
Eine kleine Lüge mit fatalen Folgen. Marie ist begeistert von der Geschichte und verliebt sich augenblicklich in den vermeintlich begabten und so einfühlsamen David. Die beiden werden ein Paar, aber was David nicht weiß: Marie – von der literarischen Qualität des Manuskripts überzeugt – schickt es heimlich an einen Verlag, der es prompt veröffentlichen möchte. Als Marie ihn mit dieser Nachricht überrascht, ist David schockiert. Da er Ihr aus Angst sie zu verlieren, nicht die Wahrheit sagen kann, willigt er widerstrebend in die Veröffentlichung ein. Seine Recherchen nach dem geheimnisvollen Autor des Manuskripts verlaufen zwar im Sande, dennoch hat David ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Sache und hofft inständig, das Buch möge ein totaler Reinfall werden.
Das Gegenteil ist der Fall! Ehe er sich versieht, avanciert David zum Shootingstar der Literaturszene. Sein Erstling, nun umbetitelt in "Lila, Lila", wird als das Ende der literarischen Postmoderne gefeiert – und David hat keine Ahnung, wovon überhaupt die Rede ist. Alle reißen sich nun um den genialen wie unscheinbaren Schriftsteller, dessen Gestammel bei den Lesungen als authentisch gepriesen wird. Verlagsrepräsentanten konkurrieren um die Rechte seines zweiten Buches und auf dem Höhepunkt des Hypes findet eine Lesung in der Berliner Volksbühne statt. Fans stehen Schlange, um sich ihr Exemplar von "Lila, Lila" signieren zu lassen.
Ein abgerissener Typ wartet brav, bis er an der Reihe ist, und bittet David, das Buch Alfred Duster zu widmen. David fällt fast der Stift aus der Hand. Der Name auf dem Manuskript! David ist als Betrüger entlarvt, vor ihm steht der vermeintliche Autor der Geschichte. Doch der Fremde, ein gewisser Jacky (
Henry Hübchen), ist scheinbar gar nicht gekommen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Im Gegenteil, er hat noch ganz andere Vorstellungen, wie man aus Davids Betrug viel mehr Geld herausschlagen und das Buchgeschäft umkrempeln kann. Denn er weiß, dass ein Großteil des Erfolges nicht an der literarischen Qualität des Buches liegt, sondern an Davids jugendlichem Charme und seinem unverbrauchten Image.
Immer in Gefahr aufzufliegen, muss David hilflos zusehen, wie Jacky zunehmend die Kontrolle über seine literarische Existenz und sein Privatleben gewinnt. Während sich Jacky überall als Davids Agent aufspielt, wächst diesem der ganze Literaturzirkus aus TV-Sendungen, Lesereisen und schließlich der Leipziger Buchmesse über den Kopf. Als Marie auch noch die Koffer packt, weil sie sich ausgeschlossen fühlt, beschließt er, ihr rückhaltlos die Wahrheit zu sagen. Ausgerechnet da stürzt der penetrante Jacky vom Hotelbalkon. Bevor er stirbt, gibt er David noch einen guten Rat, um Marie zurückzugewinnen…
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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