Lolas Hirn rast: Sie hat nur 20 Minuten, um 100.000 Mark zu besorgen - 20 Minuten, um Mannis Leben zu retten. Da kommt ihr eine Idee: Sie stürzt aus dem Haus und läuft los, quer durch die Straßen Berlins. Während Lola versucht, von ihrem Vater, einem Bankdirektor (
Herbert Knaup), das Geld zu bekommen, dreht Manni fast durch: In seiner Verzweiflung erscheint ihm ein Überfall auf einen Supermarkt die einzige Rettung zu sein. Lol hilft ihm, doch als sie mit dem Geld abhauen wollen, umstellen Scharfschützen der Poluzei den Laden. Und dann fallen Schüsse...
Die Idee ist auf den ersten Blick faszinierend: Ein und dieselbe Geschichte wird aus 3 verschiedenen Blickwinkeln und mit 3 verschiedenen Enden erzählt - der Anfang ist immer derselbe. Aber bereits bei der zweiten Variante schleicht sich etwas Langeweile an: Ist es nicht gerade Sinn des Kinos, eine Geschichte erzählt zu bekommen. Wie diese endet, bleibt der Phantasie des Drehbuchautors überlasen und dieses Ende muß auch nicht "richtig" sondern eben nur "gültig" sein. Ende 2 und 3 mag man sich dann eher in der Phantasie des Betrachters vorgestellt sehen und nicht auch noch auf der Leinwand. In jedem Fall aber ist "Lola rennt" eine Innovation, ein wirklich "neuer deutscher Film", nicht nur aufgrund dieser neuen Struktur, sondern auch aufgrund eines ungewöhnlichen Schnitts, gewagt junger Musik und guten Darstellern.