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Loro - Die Verführten - Plakat zum Film

LORO - DIE VERFüHRTEN

("Loro 1")
(I/F, 2018)


Regie: Paolo Sorrentino
Film-Länge: 104 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 15.11.2018

 DVD/Blu-ray-Start:
 29.03.2019

"Loro - Die Verführten" - Handlung und Infos zum Film:


Mit jeder Menge Koks und hübschen Mädchen besticht der junge, aalglatte Sergio Morra (Riccardo Scamarcio), Abziehbild des Italian Lovers, in der Apulischen Provinzstadt Tarent reihenweise kleine Kommunalpolitiker. Während seine Escort-Mädchen von einer Rolle als TV-Quiznummerngirl träumen, regelt seine Frau, die schöne, abgebrühte Tamara (Euridice Axen), den geschäftlichen Rest, fertigt ihr Kind nebenbei ab, organisiert ihr gemeinsames Nachtleben und hält Sergios Betrügereien am Laufen. In Wahrheit ödet beide die Enge im dahinsiechenden Süden an. Sie wollen mehr. Als Sergio bei einer seiner Sex-Eskapaden auf dem Hinterteil des Mädchens das eintätowierte Konterfei ihres Idols Silvio Berlusconi (Toni Servillo) entdeckt, steht für ihn fest: Er wird mit Tamara nach Rom gehen, in die gelobte Stadt, um im Universum des Cavaliere nach den Sternen zu greifen. Hatte der nicht auch ganz unten angefangen, als Ausflugssänger in der Provinz, und war, rücksichtslos und durchtrieben genug, zum Baulöwen aufgestiegen, dem halb Mailand gehört, zum stets gut gelaunten Multimilliardär und einflussreichstem Medienzar weit und breit? Vital, hemdsärmelig, gewieft und unverhohlen durchtrieben, hat er jedem das große Glück versprochen, um mit seiner Bewegung die Macht an sich zu reißen. Und trotzdem ist er einer ihren geblieben und hat sein Herz für die einfachen Sorgen und Nöte eines jeden bewahrt und seine Liebe für das neapolitanische Volkslied. Nicht wie diese linken Intellektuellen und geisterhaften Polit-Greise, die auf Leute wie ihn, Sergio, nur herabsehen, während sie das Land seit Jahrzehnten am Abgrund lavieren. Auch Sergio wird er helfen. Er muss nur an ihn herankommen.

In Rom macht er sich zielsicher an die geheimnisvolle Schönheit Kira (Kasia Smutniak) heran, eine Albanerin, die sich als "Bienenkönigin" durch die halbe Hauptstadt geschlafen hat und einen sehr speziellen Draht zu "Ihm" unterhält. Doch der schöne Sergio beißt auf Granit. So smart er auch daherkommt, Kira gibt sich mondän und zeigt dem Provinzler auf ihren illustren Zügen durch die Nobelnächte die kalte Schulter.

Tamara ist da erfolgreicher. Eiskalt schnappt sie sich den vormaligen Minister Santino Recchia (Fabricio Bentivoglio). Der alte Fuchs geriert sich als seriöser Staatsmann, in Wahrheit ist er ein Geck und trieft vor Altersgeilheit. Im Handumdrehen hat sie mit ihm Sex. Damit hat sie den Politgreis mit einer vorgeblichen Schwangerschaft in der Hand und kann Sergio ins Innere der Macht schleusen. Allerdings bastelt Recchia selbst an einer Intrige. Hinterrücks macht er Silvio Berlusconi, soeben als Ministerpräsident abgewählt, überall madig, um ihn auch als Führer des Mitte-Rechts-Bündnisses abzulösen. Die uralte, mit allen Wassern gewaschene Abgeordnete Cupa Caiafa (Anna Bonaiuto) hat ihm dazu bereits ihre Unterstützung signalisiert. Unerbittlich führt Kira Sergio an der kurzen Leine. Sein Jammern, dass sie ihm noch immer keinen Kontakt zu "ihm" verschafft hat, kontert sie mit dem Vorschlag, er solle selbst durch etwas Spektakuläres auf sich aufmerksam machen: Wenn er es schafft, das Nachbar- Anwesen von Berlusconis legendärer Sommerresidenz in Sardinien anzumieten, um dort mit einem Haufen kreischender Bikini- Mädchen mit Party-Exzessen auf sich aufmerksam zu machen, hätte sie einen Vorwand, ihre Beziehung zu ihrem berühmten Liebhaber spielen zu lassen.

Sergio setzt alles auf eine Karte, leiht sich Geld, wo er kann und trommelt seine apulischen Callgirls zusammen. Bald springen zahllose nackte Mädchen von der eilig angemieteten Yacht in die sardischen Fluten. Kiloweise Koks wird geschnupft in der sündteuren Villa, schrilles Lachen und Hip-Hop schallen über das nächtliche Wasser - doch es verhallt ungehört über den ausgedehnten Rasenflächen des benachbarten Luxus-Anwesens. Die Pool-Orgien, forciert mit Unmengen an Designer-Drogen, verlieren sich in rasendem Stillstand. Wie Statuen ihrer selbst starren die Zugedröhnten, die Nackten und Schönen dem Versinken der Sonne im Meer nach.

Auch über der lieblichen Sommerresidenz des Cavaliere lastet erdrückende Flaute. Silvio Berlusconi macht eine schwere, einsame Zeit durch. Abgewählt, ausgebrannt, zahn- und ratlos, tigert er durch sein gigantisches Areal, eine hypermodern in die Landschaft eingebetteten Prachtvilla mit Fußballplatz- großem Pool, Kinderkarussell und einer Mini-Nachbildung des Ätna.

Verfolgt von zahllosen Anklagen, musste er die Geschäfte an seine Kinder abgeben. Einzig von dem getreuen Butler Paolo, wortlos wie ein steinerner Gast, fühlt er sich verstanden. Seine Frau Veronica (Elena Sofia Ricci), eine sinnliche Schönheit, reagiert nur noch mit Verachtung auf seine Diamanten-Geschenke und lahmen Witze. Nicht einmal das Gitarrengeklimper eines angeheuerten neapolitanischen Sängers kann sie aufheitern. Dabei war sie einst so verliebt. Angewidert von Silvios horrender Angst vor dem Alter, will sie nur noch ihre Würde zurück und hofft, in Kambodscha ihr Selbst wiederzufinden.

Ausgerechnet Santino Recchia weckt den Machtinstinkt des Cavaliere zu neuem Leben. Mit gespielter Unterwürfigkeit wird er vorstellig, um "seinen" Silvio als Unterstützer gegen Tamaras Schwangerschafts-Erpressung zu gewinnen und so in Schwierigkeiten zu verwickeln. Doch von Cupa Caiafa ist Silvio genauestens über Recchias wahre Absichten informiert. Sein Kämpferherz rührt sich wieder. Er schmeißt den Intriganten in hohem Bogen hinaus. Fröhlich überredet er Veronica zu einem Jet-Ski-Ausflug. Sergios Nixen hüpfen unverdrossen von ihrer Yacht in die Fluten, doch sie interessieren Silvio nicht. Der Motor fällt aus, fernab dümpeln nur er und Veronica im aufziehenden Regen, sie schmiegen sich aneinander und spüren jeder für sich: sie haben einander verloren.

Silvios ältester Freund und Alter Ego ist zu Besuch: Ennio Doris (ebenfalls Toni Servillo), ein millionenschwerer Geschäftsmann aus den gemeinsamen Mailänder Anfängen. Eloquent preist er seinen Freund als einst so begnadeten Traum-Verkäufer in höchsten Tönen, der wie kein Zweiter die Träume und Ängste der einfachen Menschen erspürt und sie, ohne mit der Wimper zu zucken, über den Tisch zieht. Und dafür bejubeln sie ihn auch noch. Geschmeichelt ruft sich Silvio in Erinnerung, dass es eigentlich nicht mehr als 25.000 Stimmen waren, die ihm zum Sieg bei der letzten Wahl fehlten. Ennio klatscht in die Hände: Das heißt, ganze sechs Senatoren muss er lediglich auf seine Seite bringen, und er kann Neuwahlen erzwingen...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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