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Lunchbox - Plakat zum Film

LUNCHBOX

("Dabba")
(IND/F/D, 2013)


Regie: Ritesh Batra
Film-Länge: 104 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 21.11.2013

 DVD/Blu-ray-Start:
 22.05.2014

 Free-TV-Start:
 04.05.2016

 (arte)

"Lunchbox" - Handlung und Infos zum Film:


Ila (Nimrat Kaur)lebt in einer kleinen Wohnung in einem Vorort von Mumbai. Morgens winkt sie ihrer Tochter hinterher, wenn sie zur Schule geht. Dann schaltet sie das Radio ein, macht die Wäsche, kocht das Mittagessen für ihren Mann Rajeev (Nakul Vaid) und plaudert mit Auntie, ihrer Nachbarin von oben. Die Gespräche zwischen den beiden werden durchs geöffnete Fenster geführt. Auch wenn es um delikate Angelegenheiten geht, die eigentlich nicht die gesamte Nachbarschaft etwas angehen. Doch Auntie ist da anderer Meinung. Und sie schickt Ila ein paar Gewürze im Körbchen-Lift einen Stockwerk tiefer, wenn sie oben riechen kann, dass dem Gericht unten noch das gewisse Etwas fehlt. Eine Kleinigkeit vielleicht, aber entscheidend für Aunties Plan, den Ila zunächst nur verfolgt, um ihrem Alltagstrott zu entkommen, ihrer Langeweile und dem Gefühl eingesperrt zu sein. Doch eigentlich hofft sie wirklich, durch die Zubereitung besonders raffinierter Gerichte das Herz ihres Ehemanns Rajeev zurückzugewinnen. Er vernachlässigt sie seit einiger Zeit, und einen Versuch ist es wert.

Pünktlich wie jeden Tag kommt der Dabbawalla gegen 11 Uhr und holt die fünfstöckige Lunchbox, die Ila ihrem Ehemann zubereitet hat, an der Haustür ab. Auf dem Gepäckträger seines Fahrrads sammelt er viele weitere Lunchboxen von anderen Ehefrauen aus der Gegend und fährt zum Bahnhof. Ein traditionsreiches Ritual, das sich in Mumbai alltäglich zigtausendfach zuträgt. Pünktlich zur Mittagspause wird das von der Ehefrau in den Vororten der Stadt zubereitete Mahl dann im Büro des Mannes auf seinem Schreibtisch ausgeliefert. Köstlich, frisch, warm, zuverlässig und billiger als jede Kantinenkost – von der liebenden Ehefrau an den hart arbeitenden Mann.

Dann passiert, was erstaunlicherweise so gut wie nie passiert, genauer nur ein von sechs Millionen Malen: Ilas Lunchbox landet auf einem falschen Schreibtisch. Bei Saajan (Irrfan Khan), einem Angestellten, der seit 35 Jahren Schadensersatzansprüche für eine Versicherung bearbeitet und nie einen Fehler gemacht hat. Und zu dem gerade erst, einen Monat vor seinem Ausscheiden aus der Firma, der Firmenchef persönlich gekommen ist, um ihm seinen Nachfolger Shaikh (Nawazuddin Siddiqui) vorzustellen – Saajan möge ihn einarbeiten. Doch Shaikh ist so jung, übereifrig, agil und streberhaft, dass Saajan zunächst die Flucht ergreift und mit der Lunchbox in die Mittagspause verschwindet. Dort ist er nach dem quälenden Vormittag angenehm überrascht von einem außergewöhnlich guten Essen. Blitzblank sind die fünf Etagen der Lunchbox, die der Dabbawalla Ila am Nachmittag zurückbringt. Stufe 1 des Plans, so erfährt auch Auntie sogleich durchs Fenster, war erfolgreich!

Doch als ihr gestresster Ehemann abends nach Hause kommt, wird schnell klar, dass nicht er sondern ein anderer ihre diesmal so besonders sorgfältig zubereitete Lunchbox erhalten haben muss. Auntie rät Ila, den Vorfall am nächsten Tag mit einer schriftlichen Notiz zu verifizieren. Und tatsächlich kommt am folgenden Nachmittag mit der Lunchbox auch eine Antwort zurück – geschrieben in einer Handschrift, die nicht die ihres Mannes ist.

Fortan schickt Ila täglich neue Gerichte an den ihr Unbekannten, schreibt täglich neue Botschaften auf Zettel, die sie zwischen die Chapatis in der Lunchbox steckt. Und der fremde Mann schickt täglich seine Antworten zurück, lobt in seinen Nachrichten ihr Essen nicht nur, sondern er scheint vielmehr die versteckten Botschaften der Speisen zu verstehen – so, als wären die verschiedenen Aromen Geschichten, die gedeutet werden wollen. Während Rajeev, der Mann, der mit ihr Tisch und Bett teilt, mit seinem Essen nicht ganz so zufrieden scheint und Ila weitestgehend ignoriert. Es scheint, als liefere Saajans Restaurant – von dem er eigentlich das Essen bekommen sollte, das nun bei Rajeev landet – eben nicht die Art von Küche, die eine liebende Ehefrau ihrem Gatten zubereiten würde.

Saajan wiederum gewöhnt sich nicht nur an die köstlichen Gerichte von Ila, vielmehr fiebert er mittlerweile dem mittäglichen Besuch des Dabbawalla so sehr entgegen, dass es sogar seine Kollegen bemerken. Wohl auch deswegen, weil Saajan bisher immer ein Sinnbild des Angestellten "von gestern" war, der ganz unauffällig seinen Aufgaben nachgegangen und nie groß aufgefallen ist. Und von dem alle erwarten, dass er sich schon bald, wenn sein letzter Tag in der Firma gekommen ist, unauffällig aus dem schnelllebigen Mumbai verabschiedet und ins provinzielle Nasik zieht, dem Ort seiner Herkunft.

Sie sind sich noch nie begegnet, doch mit ihren Botschaften beginnen sie, sich in die Leben des anderen zu schleichen. So wie Ila sich in ihren Nachrichten an Saajan ihre Einsamkeit und Sorgen von der Seele schreibt, so sind es seine eigenen Briefe an Ila, die Saajan erst jetzt bewusst machen, wie sehr ihm seine Unauffälligkeit zuwider ist. Und wie sehr er sich verändert hat – dass er eigentlich ein Mann ist, der das Leben liebt und der ihm mit Humor begegnet, dass beides aber verloren gegangen ist, seit ihm nach dem Tod seiner Frau niemand mehr zuhört und keiner mehr ihn versteht.

Und wie Saajan sich in seinen Botschaften Ila immer weiter öffnet, so beginnt er ausgerechnet in seinem Nachfolger Shaikh einen Freund und Verbündeten zu finden. Obwohl halb so alt, anderer Herkunft und Religion, fangen die beiden an, mit demselben Zug nach Hause zu fahren und sich dabei auch privat kennen zu lernen. Zwar dauert es eine Weile, bis Saajan, der Christ, einer Einladung des Muslims Shaikh zu einem Essen folgt, doch bis dahin hat er erfahren, dass Shaikh mit seiner Verlobten zusammen lebt, früher in Saudi Arabien als Küchenhilfe gearbeitet hat – und dass er Waise ist und genau wie er selbst keine Familie mehr hat. Das verbindet. Doch der eigentliche Klebstoff dieser ungewöhnlichen Beziehung ist der Humor, den Shaikh mit einem sympathischen Augenzwinkern versprüht, und den nun auch Saajan langsam aber sicher wieder zu finden scheint.

Ila wiederum findet über ihre feine Nase heraus, warum ihr Mann nie Zeit für sie hat, die Familie vernachlässigt, und sich weder für sie noch für ihre gemeinsame Tochter interessiert: Rajeev hat eine Affäre – und ist sogar "busy", als Ilas Vater stirbt. So werden die Briefe von Ila und Saajan mit der Zeit immer länger. Persönlicher. So schreibt Ila einmal, sie habe gehört, dass die Menschen in Bhutan glücklicher seien, und dass es vielleicht gut wäre dorthin zu ziehen. Und Saajan fragt zurück, was wäre, wenn er mit nach Bhutan ginge. Bhutan, das Land, aus dem so viele Menschen nach Mumbai fliehen, um dort das Glück eines besseren Lebens in Wohlstand zu finden. Einem Wohlstand, in dem sie beide längst leben, sie, die zur neuen Mittelklasse Mumbais gehören, die Wohnungen haben, Wasser, Waschmaschinen und genug zu essen. Ein Wohlstand aber, den sie beide für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens nicht nutzen können, und der ihnen kein Glück der Welt erkaufen kann.

Ein Glück, das Shaikh gefunden hat. Als er Saajan offenbart, dass er seine Verlobte heiratet, bittet er ihn zugleich, als sein Trauzeuge aufzutreten. Einen anderen hätte er auch nicht gehabt, denn beim obligatorischen Hochzeitsfoto ist Saajan der einzige, der als "Familie" neben dem von schweren Girlanden fast erdrückten Bräutigam steht. Während die Familie der Braut so groß ist, dass sie kaum auf das Foto passt.

Während Saajans letzter Arbeitstag näher rückt, trifft Ila eine kühne Entscheidung, die nicht länger auf sich warten kann: Sie bittet Saajan um ein persönliches Treffen – eine Begegnung, die schon lange überfällig ist. Sie verabreden sich zum Essen in einem Restaurant, wo Ila an einem Tisch auf Saajan wartet...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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