Sternberg bat sie danach, mit ihm nach Hollywood gehen, um in seinem nächsten Film an der Seite von Gary Cooper (
Götz Otto) zu spielen. Diese Abreise hat für Marlene aber nicht nur eine berufliche Komponente, denn kurz zuvor begegnet sie Carl (
Heino Ferch), der Liebe ihres Lebens. Marlene entscheidet sich für die Karriere. Zurück bleiben ihr Ehemann Rudi Sieber (
Herbert Knaup), ihre kleine Tochter Maria (
Josefina Vilsmaier) und die Freundin der Familie, Tami (
Christiane Paul), die sich nicht nur um Maria intensiv kümmert...
In Hollywood angekommen, formt von Sternberg aus Marlene einen Weltstar, "Die Dietrich". Aus den geplanten Wochen in Hollywood werden Monate. Viele liegen ihr zu Füßen - aber sie kann Carl nicht vergessen; so oft es geht, kehrt sie nach Europa zurück, um sich heimlich mit ihm zu treffen. Doch als der Zweite Weltkrieg ausbricht, stehen sich die beiden plötzlich an zwei Fronten gegenüber. Er, ein deutscher Soldat, sie, inzwischen Amerikanerin, die die Nazis hasst und ab 1944 mit in den Krieg zieht, um vor den GI's als Entertainerin und Truppenbetreuerin aufzutreten. In Frankreich kommt es zu einer letzten, dramatischen und leidenschaftlichen Begegnung zwischen den Liebenden ...
Nach dem Riesenerfolg der "Comedian Harmonists" vor zwei Jahren, nahm sich Joseph Vilsmaier auch für seinen Nachfolgefilm wieder eines Thema aus der Unterhaltungsszene an - und eines Themas, das eng mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Nationalsozialismus in Deutschland verwoben ist und bis heute für Legendenbildung sorgt. Genauso bunt und kaleidoskopartig ist auch Vilsmaiers Porträt geworden, das - mit Ausnahme der Liebesgeschichte mit Carl, die symbolisch für "die große Liebe in Marlene Dietrichs Leben steht" - sich streng an die Fakten gemäß einer Biografie von Marlenes Tochter hält. Allerdings lässt er sich dabei dann mit den Anfangsjahren so viel Zeit, dass er zum Beispiel nicht mehr dazu kommt, das zwiespältige aber durchaus interessante Verhältnis "der Deutschen" zur "Dietrich" nach dem Zweiten Weltkrieg zu beleuchten. Die Akteure in "Marlene" sind bis in die Nebenrollen allererste Wahl und tragen zu zwei sehr unterhaltsamen Stunden bei.