Ein paar Jahre später ist Jay (
Jonny Weston) ein begabter junger Surfer und ein fleißiger, ruhiger 15-jähriger, der sich nebenbei liebevoll um seine Mutter (
Elisabeth Shue) kümmert. Die leidet noch immer unter der Trennung von ihrem Mann und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Surfen ist mehr als nur Jays große Leidenschaft, seine Liebe zum Meer brennt in ihm wie ein Feuer. Als er eines Nachts Frosty dabei beobachtet, wie er Surfbretter in seinen Van lädt, klettert er unbemerkt aufs Dach des Autos und gelangt als blinder Passagier zu einem Surfspot, der legendär ist: "Mavericks", im Norden von Santa Cruz. Wenn dort der Wind richtig steht und der Swell groß genug ist, entstehen unglaubliche Wellenberge, und Jay kann zusehen wie Frosty und ein paar eingeschworene Freunde tatsächlich auf diesen lebensgefährlichen Riesen reiten.
In diesem Moment ist Jay klar, dass er dort hinaus will, dass er diese Wellen surfen muss, koste es, was es wolle. Frosty merkt, dass er ihn nicht davon abbringen kann und so lässt er sich – widerwillig zunächst – darauf ein, ihm das Big Wave-Surfen beizubringen. Unter der Bedingung jedoch, dass sich Jay strikt an sein Trainingsprogramm hält und verschiedene Vorgaben erfüllen muss, bevor er überhaupt nur daran denken darf, sich nach Mavericks zu wagen. Dazu gehört, dass er mindestens vier Minuten lang in der Lage sein muss, die Luft anzuhalten. Er muss die Strömungen und die Kraft der Wellen verstehen und muss die Monterey Bucht mit einem Trainingsboard durchqueren können – 40 Kilometer nur mit den Armen paddelnd! Und nicht zuletzt muss sich Jay seinen Ängsten stellen, denn jedes Zögern kann beim Big Wave-Surfen den sicheren Tod bedeuten. Frosty wird in dieser Zeit zu mehr als nur einem Trainer für Jay – er wird zur Vaterfigur. Er hilft Jay dabei, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn es mal schwierig wird. Und auch darin, wie Frosty mit seiner Frau (
Abigail Spencer) und den Kindern lebt, ist er ihm ein Vorbild. Denn das wünscht sich auch Jay für sich und seine große Liebe Kim (
Leven Rambin).
In der dunkelsten Stunde in Frostys Leben aber – nach einem grausamen Schicksalsschlag – kehren sich die Rollen um und Jay wird zu seinem rettenden Freund und gibt ihm den Mut weiterzuleben. So wird das Band zwischen den beiden immer stärker und bald darauf ist es soweit – die Wellen in Mavericks türmen sich auf und diesmal ist es kein Geheimnis mehr. Hunderte Schaulustige sind angereist, Boote taumeln in den meterhohen Wogen, Fotografen hoffen auf das Bild des Jahrhunderts und dutzende Hobbysurfer tummeln sich im Wasser. Doch nur, wer vorbereitet ist, hat überhaupt eine Chance, eine dieser unfassbaren Wellen reiten zu können. Dank des Trainings ist Jay zwar perfekt vorbereitet, aber es ist auch sein erstes Mal in diesen Wellen und als beim Take-off etwas schief geht, stürzt er vom Brett in die Tiefe und wird von der tonnenschweren Wellenwalze überrollt und minutenlang unter Wasser gehalten – Wipeout, das Schlimmste, was einem Surfer passieren kann. Doch nach ein paar bangen Minuten passiert das Wunder und Jay taucht wieder auf – und er wäre nicht Jay, wenn er sich nicht sofort wieder in die nächste Welle stürzen würde. "Live like Jay"...