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Mirikitanis Katzen - Plakat zum Film

MIRIKITANIS KATZEN

("The Cats Of Mirikitani")
(USA, 2006)


Regie: Linda Hattendorf
Film-Länge: 74 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 28.02.2008

 DVD/Blu-ray-Start:
 29.08.2008

"Mirikitanis Katzen" - Handlung und Infos zum Film:


Seine Bilder zeigen düstere Gefängnislager und apokalyptische Flammeninfernos. Und immer wieder Katzen. Er malt sie an einer windigen Ecke in Soho, als im Frühjahr 2001 die junge Filmemacherin Linda Hattendorf auf den obdachlosen Straßenkünstler aufmerksam wird. Die zufällige Begegnung und das allmähliche Kennenlernen erfahren eine jähe Wendung, als sich nach den Anschlägen auf das World Trade Center eine Giftwolke über Manhatten legt und Jimmy plötzlich erneut ein "Zuhause" verliert. Linda Hattendorf nimmt den doppelt Heimatlosen kurz entschlossen mit zu sich in ihre kleine Wohnung, wo sie ihm für das folgende halbe Jahr mehr als nur eine Unterkunft gibt.

Gegen seinen anfänglichen Widerstand sorgt sie dafür, dass er seine amerikanische Staatsbürgerschaft und seine Social Security Number wieder zurück erhält; sie überzeugt ihn davon, sich bei der Suche nach einem neuen Zuhause helfen zu lassen, so dass er schließlich eine eigene kleine Wohnung in einer sozialen Einrichtung beziehen kann; sie begleitet ihn, als er das ehemalige Lager Tule Lake besichtigt und mit den traumatischen Erinnerungen der Internierung konfrontiert wird. Und sie schafft es, nach 60 Jahren ein Wiedersehen mit seiner längst tot geglaubten Schwester Kazuko zu organisieren. Durch das enge, nicht immer einfache Zusammenleben in diesen Monaten und die sich daraus ergebenden Gespräche erfährt der Zuschauer allmählich die unglaubliche Dimension dieses Schicksals, bei dem es um den Verlust von Heim und Heimat auf vielerlei Ebenen geht:

Jimmy Mirikitani wurde als amerikanischer Staatsbürger 1920 in Sacramento geboren und wanderte als Kind mit seinen Eltern nach Japan aus. Er wuchs in Hiroshima auf und kehrte erst als 18-jähriger zurück in die USA, da er Künstler und nicht Soldat werden wollte: "Make art – not war". Nach dem Angriff japanischer Flugzeuge auf Pearl Harbor stuften die Behörden der Vereinigten Staaten Mirikitani als feindlichen Ausländer ein. Er wurde wie hunderttausende anderer Amerikaner mit japanischen Vorfahren in einem Lager interniert. Der Atombombenangriff auf Hiroshima und Nagasaki – bei dem auch seine Familie ausgelöscht wurde – beendete den Krieg, nicht jedoch Mirikitanis Internierung. Erst 1947 wurde er entlassen, und zwar ohne seine Staatsbürgerschaft zurück bekommen zu haben, die er auf Druck der U.S.-Regierung während der Internierung aufgegeben hatte. Statt der erhofften Fortsetzung seiner Künstlerkarriere hatte er wechselnde Arbeitsplätze –

u.a. kochte er für Jackson Pollock - und landete schließlich auf der Straße in New York. Die Erniedrigung der dreieinhalbjährigen Internierung im Lager Tule Lake hat Jimmy Mirikitani auch im hohen Alter noch nicht verwunden. Um seine Traumata zu verarbeiten und um sein Schicksal nachvollziehbarer zu machen, malt er Bilder.

Was als schlichtes Portrait über einen Obdachlosen beginnt, wird zu einem Dokument New Yorker Alltagslebens in den Monaten vor "9/11“. Linda Hattendorfs Film erzählt, was Jimmy Mirikitani in 65 Jahren durchlitten hat und wie er bis heute versucht, seine traumatischen Erlebnisse durch seine Bilder festzuhalten und zu verarbeiten.

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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