Die vielen, langen Tage, die sie mit ihrer zwar liebenswürdigen aber auch anstrengenden Mutter Um Mouhammed (
Setta Keshishian) verbringt, tragen dazu bei, dass Sabahs Unzufriedenheit wächst. Vor ihrem Umzug nach Toronto war Sabahs Leben einfacher, doch seit dem plötzlichen Tod ihres Vaters, kurz nach ihrer Ankunft in Kanada, nahm die Familie, vor allem ihr älterer Bruder Majid (
Jeff Seymour), eine sehr konservative Lebensweise an. Ständig muss sie sich und ihre Handlungen vor ihrem Bruder rechtfertigen. Er überwacht die Familienfinanzen, trifft alle Entscheidungen für die Familie und möchte über alles informiert werden, was in Sabahs Leben vorgeht. Die ständige Überwachung lässt Sabah nicht eine freie Minute für sich selbst.
Ausgerechnet von Majid bekommt Sabah an ihrem Geburtstag ein Foto aus ihrer Kindheit geschenkt, auf dem sie und ihr Vater beim Baden im Meer zu sehen sind. Dieses Foto wird für sie zum Auslöser, ihr Leben zu verändern. Angeregt durch die Erinnerung kauft sich Sabah heimlich einen Badeanzug und geht in ein Schwimmbad, um sich die glücklicheren Zeiten mit ihrem Vater wieder ins Gedächtnis zu rufen. Dieser kleine Akt der Rebellion gibt ihr neuen Antrieb. Beim Schwimmen findet sie ihre verloren geglaubte Lebensfreude wieder und nicht nur das: Zufällig (und es ist ja immer der Zufall, der bei Liebegeschichten eine entscheidende Rolle spielt) trifft sie in der Schwimmhalle Stephen (
Shawn Doyle), der aus Versehen ihr Handtuch benutzt. Stephen ist groß, gut aussehend, sympathisch und definitiv nicht Moslem. Sabah fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Auf einmal gibt es in ihrem Leben mehr als nur einen gelegentlichen Abstecher ins Schwimmbad, der das Leben lebenswert macht.
Nach einem zweiten zufälligen Aufeinandertreffen nimmt Sabah Stephens Einladung zum Mittagessen an. Bald folgen weitere Verabredungen und ihre gegenseitige Zuneigung für einander wächst. Die Welt ist für Sabah auf einmal größer und schöner geworden. Sie verliebt sich zum ersten Mal in ihrem Leben, ein Zustand, der sie selbst nicht nur in große Verwirrung, sondern auch in Besorgnis versetzt. Denn sie weiß, dass ihre Familie Stephen niemals akzeptieren würde. Schon sehr bald beginnen die heimlichen Verabredungen und das Versteckspiel ihr Familienleben und die wachsende Beziehung zu Stephen zu belasten. Sabah ist hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen zu Stephen und ihrer Verantwortung der Familie gegenüber. Sie weiß, dass ihr Geheimnis früher oder später herauskommen wird und ihre Familie die Wahrheit erfahren muss. Aber wie soll sie ihnen klar machen, dass man die strengen Regeln der eigenen Kultur bisweilen etwas lockern muss, um in einem westlichen Land wie Kanada ein glückliches Leben zu führen…?