Einmal auf den Geschmack gekommen, werden die Sass-Brüder schnell zu den bekanntesten Tresorknackern im Berlin der 1920er-Jahre. Sie sind die ersten, die nicht mehr versuchen, Tresore aufzustemmen, sondern Schneidbrenner und Chemikalien einsetzen. Dank ihrer liebenswerten Art sind sie bald die heimlichen Lieblinge der Berliner Bevölkerung. Was natürlich auch daran liegen mag, dass sie nach einem Bruch auch schon mal einen Teil der Beute in die Briefkästen von Freunden und Unbekannten stopfen.
Mit dem Erfogl kommen aber auch Feinde. Der Chef der Immertreu-Bande, Muskel-Adolf (
Martin Feifel), verlangt seinen Anteil an den Brüchen. Doch zunächst wollen die Sass´ nicht zahlen. Sie genießen lieber das ausschweifende Gesellschaftsleben im teils frivolen Berlin der wilden Zwanzigern. Während Erich seiner alten Jugendfreundin Gertrude (
Julia Richter) wiederbegegnet, trifft Franz die extravagante Jüdin Sonja Weiss (
Jeanette Hain). Sonja ist mit Leon Weiss (
Miguel Herz-Kestranek), einem der Chefs der "Diskonto-Bank" verheiratet. Doch Franz wird die Liebe ihres Lebens.
Die Diskonto-Bank soll ihr großes Meisterstück werden. In den gut 200 Schließfächern lagert auch rund acht Millionen Mark Wahlkampfgeldern der NSDAP. Danach wollen sie sich mit ihren Frauen ins Ausland absetzen. Doch der zunehmende Einfluss der Nationalsozialisten macht ihr Vorhaben immer schwieriger...
Es gab sie wirklich, die Brüder Sass. Ihre Geschichte hat sich auch so ähnlich in den frühen Jahren des vergangenen Jahrhunderts zugetragen. Regisseur Carlo Rola erzählt uns das Leben der Volkshelden stets mit einem Lächeln auf den Lippen. Vieles wirkt wie ein Märchen für Erwachsene. Die "Goldenen 1920er-Jahre" werden durch viele Einstellungen, in denen eine golden-gelbe Farbgebung das Bild bestimmt, abgebildet. Die Erzählung ist trotz ihrer fast zwei Stunden Spieldauer niemals langweilig.