SCHIEßEN SIE AUF DEN PIANISTEN

Jahre ist es her, dass Edouard Saroyan (Charles Aznavour) ein gefeierter Pianist war. Nach dem Tod seiner Frau hat er das professionelle Klavierspielen allerdings irgendwann aufgegeben und schlägt sich nun als Kneipenmusiker durch. Kaum einer weiß von seiner Vergangenheit und damit das auch so bleibt, tritt er nun unter dem Namen "Charlie Kohler" auf. Auch eine neue Liebe ist in Sicht: Zwischen ihr und der Kellnerin Lena (Marie Dubois), die nicht nur seine Musik verehrt, scheint sich etwas anzubahnen...

Da holt ihn jedoch ein anderer Teil seiner Vergangenheit ein: Seine Brüder Richard (Jean-Jacques Aslian), Fido (Richard Kanayan) und Chico (Albert Remy) agieren im kriminellen Millieu und werden nun von den Gangstern Momo (Claude Mansard) und Ernest (Daniel Boulanger) gesucht. Und da sich Chico kurz zuvor bei Charlie gemeldet hat, hoffen die beiden Ganoven über ihn an den Bruder zu kommen - und kidnappen schließlich Charlie samt Lena ...

Was schon vom Titel her mehr nach Kriminalfilm klingt, wird bei Francois Truffaut zum tragischen Melodram. Man spürt die Melancholie, mit der "Charlie" seiner verstorbenen Frau nachhängt und die verzweifelten Versuche, ein "neues Leben" zu beginnen. Eher eine graue Gangsterballade - deren Hauptdarsteller eigentlich gar kein Gangster ist...