"Scream 5" ohne 5 führt uns nach elf Jahren Pause zurück ins Örtchen Woodsboro, wo mal wieder jemand mit Ghostface-Maske und Jagdmesser mordet – und natürlich mit reichlich Kenntnis der Vorgängerfilme und vor allem der Filme im Film… der "Stab"-Serie. Die hat es innerhalb des "Scream"-Universums inzwischen gar auf acht Teile gebracht und ist damit mehr als überfällig für ein "Requel" – also eine Fortsetzung, die versucht, durch Verweise auf die Ursprünge der Serie die über die Jahre abtrünnig gewordenen Fans des Originals wieder an Bord zu holen. Siehe
"Halloween".
Womit dann also auch „Scream“ einen einigermaßen berechtigten Aufhänger für eine weitere Rückkehr gefunden hat - zumal solche "Requels" ja automatisch eine Berechtigung haben, wenn die Hauptdarsteller des Ur-Films
dringend Geld brauchen als "Legacy-Cast" wieder mitspielen.
Neve Campbell und
Courteney Cox sind also wieder dabei – genau wie übrigens auch
Marley Shelton aus
Teil 4, der als "Figur aus einem der überflüssigen Sequels" allerdings direkt von einer Horde neuer popkulturell bewanderter Teenager die Qualifikation als geeignetes Zielobjekt in Abrede gestellt wird. Ob’s ihr hilft?
Ja, auch im Jahr 2022 gibt’s noch genug Horrorfilm-Klischees auseinanderzunehmen, um auch den neuen "Scream" wieder mit Material für ausreichend Selbstreferenzialität zwischen (und in) den Mordszenen zu versorgen. Das neue Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett (
"Ready or Not") inszeniert das ähnlich straff wie ihr verstorbener Vorgänger Wes Craven – und auch die neuen Drehbuchautoren haben die bisherigen Filme offenbar bestens studiert, um an alte Stärken anzuknüpfen. Spannung, Schocks und Köpfchen – vieles sitzt. Das reicht zwar nicht zum neuen Klassiker, aber es gibt wahrlich schlechtere Seq… pardon… Requels.