Felix Baumberger (
Moritz Rinke) ist Schriftsteller und arbeitet gerade an einem Text, als er die schrecklichen Bilder vom World Trade Center im Fernsehen sieht. Sofort ändert er das Thema: "Um 15:15 Uhr begann ich eine Banane zu essen und als ich sie um 15:20 Uhr aufgegessen hatte, war nichts mehr, wie es einmal war". Von da an zieht er sich zurück, igelt sich ein und ist nicht einmal mehr am Telefon für seine Freundin Natascha (
Stefanie Stappenbeck) zu sprechen.
Julia Scholz (
Catharina Schuchmann) feiert gerade mit ihrer Tochter Kindergeburtstag, als sie die Bilder wie beiläufig wahrnimmt. Zunächst ist sie damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass die Kinder es nicht sehen. Ihr Mann Philipp (
Justus von Dohnanyi), ein viel beschäftigter Manager, kommt erst abends um 11 nach Hause und es belastet ihn mehr, dass er durch weg brechende Börsenkurse scheinbar ein halbes Vermögen verloren hat.
Ashraf (
Rene Ifrah) ist Pakistani – aber da er ein Pizzeria betreibt, nennt er sich lieber "Antonio", weil das besser fürs Geschäft ist. Seine Freundin Lena (
Nina Proll) ist hoch schwanger – und extrem verunsichert. Denn Asharf zeigt kein Mitgefühl, kein Erschrecken beim Betrachten der Bilder aus New York. In ihr wächst der Verdacht, dass er mit den Terroristen sympathisiert – kurz später kommt es zum Eklat…
Helmer (
Jörg Schüttauf) hat dagegen ganz andere Sorgen: Nicht vorrangig, dass bei seiner Frau Susanne (
Solveig Arnarsdottir) plötzlich eine Herzerkrankung festgestellt wurde, sondern vielmehr, dass er nun Probleme hat, seine amerikanische Oldtimer-Limousine zu verkaufen…
Max Färberböck will bewusst nicht zum hundertsten Mal die dramatischen Bilder vom Flug der Boeings in die "Twin Towers" zeigen – auch wenn sie beiläufig einige Male zu sehen sind. Ihn interessiert mehr, wie der 11. September 2001 das Leben der Menschen in Deutschland ganz konkret verändert hat. Ein interessanter Ansatz, der leider aber zumeist im selbigen Stecken bleibt. Denn der Einfluss der Ereignisse in New York auf die Entscheidungen und Handlungen der Hauptpersonen ist meist nur beiläufig zu erahnen und selten so offensichtlich wie bei Ashraf und Lena, wo es im Atemkursus für Schwangere eben zu einer Grundsatzdiskussion kommt. Oder eben bei Felix, der sich als Mitarbeiter der Kulturressorts immer mehr in politische Thesen hineinsteigert. Bewegend ist "Septemer" dennoch – auch, weil der "11 September" hier unterschwellig doch immer präsent ist.