Will braucht Inspiration in Form einer Muse. Just zu der Zeit schneit ihm Lady Viola (
Gwyneth Paltrow) ins Haus. Die junge Dame ist von dem Wunsch beseelt, Schauspielerin zu werden, was in der Zeit aber Männern vorbehalten ist. So verkleidet sie sich als Mann und spricht bei Shakespeare vor. Zum Glück hält die Maskerade nicht lange und die beiden verlieben sich ineinander. Und siehe da: Die Blockade ist überwunden, aus Viola wird Romeo und aus "Romeo und Ethel" "Romeo und Julia". Doch als alles gerade perfekt zu laufen scheint, kommt von Königin Elizabeth (
Judi Dench) der Befehl, dass Viola den unerträglichen Lord Wessex (
Colin Firth) zu heiraten habe...
Ja, so könnte es gewesen sein. Mit diesem Gefühl zumindest verlassen wir als Zuschauer den Kinosaal. Ja, genauso könnte Shakespeare auf sein "Romeo und Julia" und auf weitere Stücke gekommen sein. Geschickt lassen uns die Hauptakteure an ihrer Gefühlswelt teilhaben, wir fühlen den Schmerz in ihren Herzen und möchten am liebsten jedes Wort bei "Romeo und Julia" mitsprechen. Kameratechnisch geschickt sind hier Theater und Filmwirklichkeit miteinander verwoben, wie uns die Kamera generell viel Überblick gibt, nicht zuletzt dank häufig eingesetzter fast-360-Grad-Schwenks. Erwähnt werden muss auch unbedingt Judie Denchs Darstellung der resoluten Königin Elisabeth, die die vielleicht erste Feministin Englands war. Und selbst für den, der nicht so viel mit der "hohen" Theaterkunst anfangen kann, haben die beiden Hauptdarsteller, die sich in Höchstform präsentieren, einiges zu bieten: Wer könnte schon den Augen von Joseph Fiennes oder dem Körper von Gwyneth Paltrow widerstehen ???