Was das ganze soll, erfahren wir erst nach einer Stunde so richtig: Die "Männer im Mantel" handeln im Auftrag des Unternehmers Morton (
Gabriele Ferzetti). Der möchte noch bevor die Knochen-Tuberkulose ihn völlig zerfressen hat, eine Eisenbahnlinie bis an den Pazifik gebaut haben - McBain und seine Farm standen ihm aber im Weg. Deshalb engagierte er den Killer Frank (
Henry Fonda) mit seinen Leuten - die langen Mäntel sind ein Ablenkungsmanöver, sind diese doch eigentlich das Erkennungszeichen von Manuel "Cheyenne" Gutierrez (
Jason Robards), auf den man die Schuld für die Morde schieben will. Aber was hat der mysteriöse Mundharmonikaspieler damit zu tun, der das ganze beobachtet und sich auch brennend dafür zu interessieren scheint, wer hinter diesen Gewalttaten steht ...
"Am Anfang war die Musik" - die Legende hält sich hartnäckig, dass Ennio Morricone nach einem Gespräch mit Regisseur und Autor Sergio Leone zuerst die unverkennbare Titelmusik schrieb und Leone damit zu weiteren, eindrucksvollen Bildern inspirierte. So gilt "Spiel mir das Lied vom Tod" auch als Gesamtkunstwerk, als Begründer der Italo-Western - und gleichzeitig als Anfang einer Trilogie, die Leone nach "Todesmelodie" mit "Es war einmal in Amerika" erst 16 Jahre später abschloss. Es ist schon etwas schwierig, der Handlung zu folgen und viele Motive erkennt man erst beim zweiten oder dritten Schauen - aber das ist es ja auch, was einen Klassiker meistens ausmacht...