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Spieltrieb - Plakat zum Film

SPIELTRIEB

(D, 2013)


Regie: Gregor Schnitzler
Film-Länge: 104 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 10.10.2013

 DVD/Blu-ray-Start:
 30.04.2014

 Streaming-Start:
 20.01.2014

 (WOW (sky))

"Spieltrieb" - Handlung und Infos zum Film:


Die 15-jährige Ada (Michelle Barthel) besucht das private Ernst-Bloch-Gymnasium in Bonn. Die intellektuell frühreife Außenseiterin, die schon zwei Klassen übersprungen hat, liest lieber Dostojewski anstatt sich mit ihren modeverrückten Mitschülerinnen abzugeben. Mit ihrem scharfem Sarkasmus provoziert Ada die Lehrer und wird oft das Opfer von Mobbing-Attacken. Ihre Mutter Patrizia (Ulrike Folkerts) schafft es nicht, sich um die Probleme der Tochter zu kümmern. Dass der getrennt lebende Stiefvater das Schulgeld nicht zahlt, macht Adas Außenseiterleben nicht leichter.

Nur zwei Lehrer scheinen sich ehrlich für Ada zu interessieren: Der körperbehinderte Philosophielehrer Höfi (Richy Müller) fordert und fördert die kluge Schülerin durch Buchempfehlungen und knifflige Denkaufgaben. Der junge Deutsch- und Sportlehrer Smutek (Maximilian Brückner) möchte den sportlichen Teenager indes für seine mäßig besuchte Leichtathletikgruppe gewinnen.

Als der 18-jährige Alev (Jannik Schümann) in Adas Klasse kommt, erkennt sie in ihm einen ebenbürtigen Querdenker. Alev ist iranisch-französischer Abstammung, hat Schulen in mehreren Ländern besucht und wickelt mit seiner Ausstrahlung sofort alle Mädchen der Klasse um den Finger. Ada ist gleichermaßen irritiert und fasziniert von Alev. Er nimmt sie mit in einen Strip-Club, in dem er Stammgast ist, obwohl er sich gleichzeitig als impotent bezeichnet. Und er spricht von seiner wahren Passion: dem Spiel mit anderen Menschen.

Ada verliebt sich in Alev, doch der spielt nur mit ihren Gefühlen. Bei der Klassenfahrt in die Alpen turtelt er mit der aufgestylten Mitschülerin Odetta (Elisa Schlott). In den Bergen ereignet sich ein Vorfall, den Alev als Ausgangspunkt für ein perfides Spiel nutzt. Ada rettet Smuteks Frau Magdalena (Sophie von Kessel) das Leben, als sie sich in einem See ertränken will. Danach ist Ada völlig unterkühlt und verliert das Bewusstsein. Smutek befreit sie von ihrer nassen Kleidung und legt Ada in warmes Badewasser, wovon sie am nächsten Tag Alev erzählt.

Weil der selbstbewusste Alev ohnehin im Clinch mit dem von Selbstzweifeln geplagten Smutek liegt, soll der Lehrer das Opfer einer Intrige werden: Ada muss mit Smutek Sex haben, Alev will das Schäferstündchen filmen und den Lehrer erpressen: "Wir mischen das Leben auf und werden Schöpfer eines Realdramas", verspricht Alev. Ada ist noch Jungfrau. Sie will ihre Unschuld nicht an Smutek verlieren, sondern an Alev, den sie liebt. Der gibt aber weiterhin vor, impotent zu sein, und entjungfert Ada mit einem Dildo. Sie erträgt es und erfährt dabei einen innigen und zugleich traurigen Moment der Nähe mit ihm. Als sich Adas Vertrauenslehrer Höfi in den Tod stürzt, weil er ohne seine verstorbene Frau nicht weiterleben will, bricht Adas letzte moralische Instanz weg. Das Spiel kann beginnen.

Nach dem Leichtathletiktraining verführt Ada ihren Lehrer und schläft mit ihm in der Turnhalle. Als Smutek bemerkt, dass Alev sie filmt, läuft er verwirrt davon. Doch Alev geht es nicht um materielle Erpressung. Er will "den Durchschnittsmenschen Smutek wie in einem klassischen Drama" verändern. Er soll zum Helden werden, er soll aus seinem selbstgebauten kleinbürgerlichen Gefängnis ausbrechen.Die Schlinge um Smuteks Hals zieht sich weiter zu: Über eine passwortgeschützte Internetseite führt ihm Alev die Aufnahmen seines Schäferstündchens mit Ada vor. Zu einem vorgegebenen Zeitpunkt muss der Lehrer wieder mit ihr schlafen. Sonst will Alev das Video veröffentlichen. Für Sex mit einer minderjährigen Schutzbefohlenen droht eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

Adas Liebe zu Alev und zugleich ihre Hörigkeit werden immer größer. Doch auf einer Party muss sie feststellen, dass Alev weiter mit Odetta flirtet. Gleichzeitig spitzt sich die Situation in ihrer Familie zu: Der Stiefvater hat eine Räumungsklage für das Haus erwirkt, in dem Ada mit ihrer Mutter lebt. Auch das Schulgeld ist noch immer nicht bezahlt. Der Direktor (Helmut Berger) droht mit einem Schulverweis, wenn das Geld nicht in sieben Tagen gezahlt wird.

Ada fordert von Smutek 5000 Euro, die sie der Schule geben will. Und Alev fordert von Smutek, fortan zweimal pro Woche mit Ada zu schlafen. Doch Ada hat keine Lust mehr auf das unfaire Spiel. Sie sieht ein, dass Alev sie nur benutzt, und erkennt zu allem Überfluss ihre wahren Gefühle für Smutek. Alev ist nicht bereit, sich die Fäden aus der Hand nehmen zu lassen. Er zitiert seine Spielfiguren erneut in die Turnhalle. Als dort die Emotionen hoch kochen, wird aus dem vermeintlichen Spiel blutiger Ernst...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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