Bürokröte Yuichi Arisu (
Koichi Sato) kommt eines Tages nach Hause und findet seine Frau, die Architektin Chisado (
Tae Kimura), nicht mehr vor. Diese Ausgangssituation – eine Frau verschwindet – entspricht genau der, mit der die Bücher seines Lieblingsautors Jo Koruda (
Kazuyoshi Kushida), stets beginnen. Und Koruda erscheint dann auch immer wieder in verstörenden Traumsequenzen, in denen er Arisu dessen derzeitige Situation aus seinem Schreiben heraus erklärt. Chisados Verschwinden, soviel ist klar, steht in einem Zusammenhang mit Arisus Verhältnis mit (der wirklich betörend schönen) Kayoko (
Kiki). Das leben die Beiden in erster Linie an dem Ort aus, an dem sie sich kennen gelernt haben: Dem "Starfish Hotel". Was das Starfish Hotel ist, ob es überhaupt existiert, welcher Teil der Handlung real ist (wenn überhaupt einer), ob sie von Arisu oder Kayoko geträumt wird, was wann passiert oder ob all die Charaktere nur Figuren in einer Geschichte von Koruda sind... all dies bleibt letztlich offen und dem Zuschauer zur Interpretation überlassen – und mehr lässt sich von der Geschichte verständlich auch nicht erzählen.
Diesen Film sollte man sehen, und zwar mehrmals. Darin ähnelt "Starfish Hotel" zwar auch "Donnie Darko" – aber eher zufällig. Ganz offensichtlich sind aber die Anklänge an Werke von David Lynch. Mein erster Ansatz zur Interpretation war und ist, dass es so ähnlich wohl aussehen würde, wenn David Lynch eine japanische Geistergeschichte drehen würde. So ähnlich, wohlgemerkt. Für eine Gleichsetzung ist "Starfish Hotel" dann doch nicht gut genug. Aber es ist keine Schande, sich David Lynchs Bilderwelt und Erzählstil anzunähern, dabei aber schlechtere Filme zu machen als der Meister selbst. Auch unterhalb dieser Gefilde eines David Lynch sind sehenswerte Filme möglich, weit unterhalb sogar. Und dieser hier ist definitiv sehens- und empfehlenswert.