Nachdem die bösen Maschinen am Ende von
"Terminator 3" tatsächlich zum Atomschlag ausgeholt haben (sorry, falls wir gerade die einzige größere Überraschung im sonst formelhaften "T3" verraten haben), setzt Teil 4 nun einige Jahre später an. 2018 ist der Kampf gegen die Roboter in vollem Gange. Mittendrin: John Connor (diesmal:
Christian Bale,
"The Dark Knight"), der Mann, der einmal der Anführer des Widerstands werden soll, momentan aber erst mal schlicht um seine Existenz besorgt ist. Denn auf der Todesliste der Maschinen ganz oben steht Connors Vater in spe (jaja, Zeitreisen…) Kyle Reese (jetzt:
Anton Yelchin, der kleine Chekov aus dem neuen
"Star Trek"). Vielleicht kann der geheimnisvolle Marcus (
Sam Worthington, demnächst auch in James Camerons 3D-Spektakel "Avatar") helfen – ein verurteilter Mörder, der nach seiner Hinrichtung durch ein Genexperiment wiederbelebt wurde und nun ohne Gedächtnis durch die Zivilisations-Ruinen streunt.
Mit "Terminator: Die Erlösung" setzt ein weiteres Kino-Franchise zu einer Art Neustart an. Zwar geht es – anders als bei "Batman", "Star Trek" oder "James Bond" – nicht noch einmal von vorne los. Aber der Story-Sprung aus unserer Gegenwart in die bisher nur immer kurz angedeutete Endzeit-Zukunft verhilft der Serie zu einer neuen Ästhetik und Dramaturgie. Aus der bisher eher einsamen Jagd auf Connor und seine Mutter wird ein gruppendynamisches Kriegsgemälde – in dem diverse Figuren allerdings reichlich unterfordert sind und wohl noch auf ihren größeren Einsatz in weiteren Fortsetzungen warten. Auch Hauptdarsteller Christian Bale gerät wie schon in "The Dark Knight" ins Abseits und überlässt das Feld über weite Teile dem australischen Newcomer Sam Worthington. Was allerdings durchaus sinnvoll ist, denn dessen Marcus ist die spannendere Figur, weil ihre Geschichte noch nicht durch die bisherigen Filme vorgezeichnet ist.
Selbst wenn man die teils unglückliche Charakterführung bemängeln mag: Ins Kino locken ohnehin die Schauwerte – und die stimmen! Die Bilder des postatomaren Kaliforniens (samt zerstörtem "Hollywood"-Schriftzug) sind imposant, und das vielseitig aufgepimpte Cyborg-Heer sorgt für abwechslungsreiche Action-Einlagen. Die kommen – trotz vermutlich umfangreicher Computeranimationen – übrigens angenehm realistisch bis handgemacht daher und fügen sich perfekt ins staubige Ambiente.
Charmant auch, dass dem Film trotz thematisch bedingter Humorlosigkeit ein gewisses Augenzwinkern anzumerken ist, wenn er mehr als einmal "Terminator"-Schöpfer James Cameron Tribut zollt. (Fast möchte man den Autoren sogar das obligatorische niedliche Kind als Hommage an
"Aliens" durchgehen lassen.) McG-Hasser können aufatmen – eine an die Wand gefahrene Filmserie sieht anders aus.