Herbst 1632. Das protestantische Schweden ist seit zwei Jahren Teil eines bereits lange währenden Kriegs. Der Gegner ist vor allem das katholische Deutschland. In der Schlacht bei Lützen verliert das schwedische Heer seinen Anführer, König Gustav II. Adolf. Für den schwedischen Königshof hat das Konsequenzen, die niemanden begeistern: Als Thronfolger gibt es nur ein Mädchen, Kristina (
Malin Buska), und das ist noch ein Kind. Kristina ist klug und wissbegierig, ohne ihren liebenden Vater aber ziemlich alleingelassen in einem Schloss in Nyköping, in dem sie mit ihrer verrückten Mutter Maria Eleonora von Brandenburg (
Martina Gedeck) lebt.
Der beste Freund ihres Vaters, Kanzler Axel von Oxenstierna (
Michael Nyqvist), holt Kristina schließlich nach Stockholm. Sie wird als Regentin eingesetzt, die königliche Macht allerdings bekommt sie erst mit der Volljährigkeit. Bis sie dieses Alter erreicht, wird sie von Oxenstierna erzogen, der sie liebt wie eine eigene Tochter. Er lässt sie lernen, was Prinzen lernen: Reiten, Jagen, Fechten. Und er lässt sie lesen, was sonst niemand lesen darf: wissenschaftliche Abhandlungen und philosophische Texte. Dieses Privileg wird oft von den geistlichen Würdenträgern bei Hof unterbunden. Schweden ist eine Hochburg der Protestanten, die meisten Autoren dieser Texte aber sind Katholiken. Mit denen liegt das Land noch immer im selben Krieg, dem Gustav II. Adolf zum Opfer fiel. Kristinas beste Freunde sind Oxenstiernas Sohn Johan (
Lucas Bryant) und ihr Cousin Karl Gustav (
Francois Arnaud).2 Diese beiden verlieben sich in Kristina, und die Krone Schwedens wäre ihnen mit einer Eheschließung natürlich auch sicher.
An ihrem 18. Geburtstag wird Kristina feierlich zur Königin gekrönt. Beim anschließenden Festessen verkündet sie dem Hof ihre Regierungspläne: Sie will Schulen für die schwedische Bevölkerung, sie will mehr Kunst an ihrem Hof, und vor allem will sie endlich Frieden. Der große europäische Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, der Krieg gegen den Papst für den sogar Kristinas Vater fiel, soll jetzt schnellstmöglich beendet werden. Das ruft bei Kristinas Beratern zwar äußerste Empörung hervor, aber Kristina hat die Befehlsgewalt.
Die diversen Männer, die sie am Tag ihrer Krönung bereits mit Heiratsanträgen überschütten, schickt Kristina wütend weg. Karl Gustav muss an die Front, Johan reist als Unterhändler für Friedensgespräche nach Deutschland. Aber der Tag liefert Kristina noch ein anderes Erlebnis: Sie sieht zum ersten Mal die Komtess Ebba Sparre (
Sarah Gadon) und verliebt sich schlagartig. Sie macht Ebba zu ihrer Kammerzofe und flirtet unbeholfen mit ihr. Denn trotz allem Wissen, das Kristina sich angeeignet hat, weiß sie nichts über den Umgang mit Gefühlen.
Kristina lernt den französischen Botschafter Pierre Chanut (
Hippolyte Girardot) kennen, der ihr eine heimliche Korrespondenz mit dem katholischen Philosophen Rene Descartes (
Patrick Bauchau) ermöglicht. Kristina möchte sich von Descartes ihren emotionalen Aufruhr erklären lassen. Der beschreibt ihr die verschiedenen Arten der Liebe, darunter die sexuelle Begierde. Es ist eindeutig, dass Kristina davon umgetrieben wird. Sie befördert Ebba Sparre zur "königlichen Bettgefährtin", was bedeutet, dass sie Ebba auch im Bett an ihrer Seite haben darf. Diesen Brauch kennt man unter Männern, im Fall von Kristina und Ebba gilt er jedoch als skandalös. Als Ebba dann auch noch ihre Verlobung mit Jakob de la Gardie (
Jannis Niewöhner) löst, verlangt nicht nur der Stockholmer Bischof (
Peter Lohmeyer), sondern praktisch jeder Mann in Kristinas Umfeld, dass sie endlich heiraten und einen Thronfolger gebären soll. Um Kristina zur Vernunft zu bringen, holt man ihre Mutter an den Hof. Die demütigt Kristina vor Aller Augen so sehr, dass sie in Tränen ausbricht - an ihrer Leidenschaft für Ebba ändert das wenig.
Auch Kristinas Freunde haben keine Chance auf eine Hochzeit, obwohl sie Heldentaten verrichten: Johan bringt die Friedensverhandlungen in Europa auf den Weg, Karl Gustav fällt mit dem schwedischen Heer in Prag ein, um literarische Schätze für Kristina zu erbeuten, darunter die „Teufelsbibel“, den Codex Gigas. Kristina ist von diesem Geschenk so erregt, dass sie Ebba in der Bibliothek verführen will – dabei wird sie ausgerechnet von Karl Gustav erwischt. Er gibt seine Heiratsabsichten auf und verlässt den Hof.
Ebba lässt Descartes an ihren Hof holen. Er seziert in Anwesenheit des gesamten Klerus ein Gehirn, aus dem er die Zirbeldrüse entfernt. Seiner Ansicht nach ist das "der Sitz der Seele". Die Lutheraner halten das selbstverständlich für Ketzerei. Einer von ihnen, ein Theologiestudent, versucht Kristina zu erschießen. Johan rettet ihr das Leben, aber als ihn auch das einer Heirat nicht näher bringt, ergreift er die Initiative: Mit Hilfe von Kristinas zweiter Zofe Erika Erksein (
Laura Birn) entführt er Ebba Sparre. Kristina wird vor Liebeskummer fast wahnsinnig. Niemand, auch nicht Axel Oxenstierna, der sie nach wie vor liebevoll betreut, findet mehr Zugang zu ihr. Descartes, der Kristina ermahnt, ihre Leidenschaft zu zügeln und die Aufgaben einer Regentin wahrzunehmen, wird von seiner eigenen Kirche mit Arsen vergiftet. Die Katholiken verfolgen den Plan, Kristina durch die Einflüsterungen Chanuts zum Katholizismus zu bekehren, was im Zeitalter der Glaubenskriege eine große politische Wirkung hätte. Kristina ist gerade passend unzurechnungsfähig, da soll Descartes keinesfalls dazwischenfunken.
Kristina bleibt isoliert und verzweifelt, da kommt Ebba Sparre zurück. Allerdings nicht allein - Jakob de la Gardie wird sie heiraten und bittet um Kristinas Segen. Ebba ist sichtlich beschämt, aber Kristina willigt resigniert ein. Der Papst schickt Jesuiten, um Kristina zu einem Umzug nach Rom zu überreden. Auch Chanut hört nicht auf, sie zu überzeugen, dass die Katholiken ihr größere Freiheit bieten werden als die Lutheraner. Ein Übertritt zum Katholizismus würde trotzdem nicht leicht für Kristina: Sie wird die Krone abgeben, das Land verlassen, ihren Vater verleugnen müssen. Dafür bekäme sie die Chance, ihre tragische Liebe und alle politischen Zwänge hinter sich zu lassen. Das wäre, da stimmt sie Chanut zu, für sie vielleicht die einzige Möglichkeit, Frieden zu finden. Andererseits ist sie für ihr überzeugt protestantisches Volk damit für immer eine Verräterin.
Axel Oxenstierna, der von Kristinas Überlegungen zum Konfessionswechsel hört, bittet sie auf Knien, Schweden mit so einem Schritt nicht zu ruinieren. Also denkt Kristina sich eine eigene Strategie aus. Sie besucht Karl Gustav und überredet ihn zu einem letzten Gefallen: Sie erklärt ihn zu ihrem Adoptivsohn und somit zum Thronfolger. Sie übergibt ihm die Krone von Schweden, wohl wissend, dass die Bevölkerung Karl Gustav liebt. Nach dem Rücktritt verlässt Kristina mit 27 Jahren ihr Reich. Sie zieht nach Rom, wird Katholikin und gründet die Accademia dell'Arcadia, den Vorläufer der renommierten Royal Academy of Rome. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1689 versammelt sie dort Künstler, Dichter und Denker um sich. Trotz ihrer andauernden Zweifel in Glaubensfragen ist Kristina eine von nur drei Frauen, die neben den Päpsten in den Vatikanischen Grotten begraben liegen...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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