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Der Affront - Plakat zum Film

DER AFFRONT

("L'insulte")
(LBN/B/CYP/F/USA, 2017)


Regie: Ziad Doueiri
Film-Länge: 112 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 25.10.2018

 DVD/Blu-ray-Start:
 08.03.2019

 Free-TV-Start:
 21.07.2021

 (arte)

"Der Affront" - Handlung und Infos zum Film:


Zu Anfang sieht man den Libanesen Tonia Hanna (Adel Karam) auf einer Kundgebung der christlichen Partei "Forces Libanaises" in Beirut. Begeistert erzählt er zuhause seiner schwangeren Frau Shirine (Rita Hayek), wie gut der Vorsitzende Samir Geagea (Rifaat Torbey) gesprochen habe. Aber im Gegensatz zu Toni ist Shirine keine glühende Anhängerin der Partei. Sie würde auch gern aus Beirut wegziehen, doch Toni blockt das Gespräch ärgerlich ab: Er will nirgendwo anders hin, außerdem liegt seine Autowerkstatt gleich nebenan. Dort arbeitet auch Shirine, sie kümmert sich ums Büro.

Derweil sieht man auf der Straße Yasser Salameh (Kamel El Basha), den Vorarbeiter einer Baubrigade, die schon seit Längerem das Viertel renoviert. Während Yasser seine Leute einweist, läuft Wasser von Tonis Balkon – und zwar auf Yasser, denn der Abfluss ist kaputt. Yasser bietet an, den Abfluss zu reparieren, wird aber von Toni garstig abgewiesen. Trotzdem macht Yasser sich von außen an die Arbeit: Er verbindet den Abfluss mit der Regenrinne, damit die Passanten nicht mehr nass werden. Toni allerdings schlägt empört die Konstruktion wieder kaputt, woraufhin Yasser ihn laut als "Scheißkerl" beschimpft.

Damit könnte der Vorfall enden. Aber Toni geht zu Yassers Firma, um sich über die Beleidigung zu beschweren. Talal (Talal El Jurdi), Yassers Chef, erklärt ihm, dass seine Firma den Auftrag habe, genau solche Reparaturen vorzunehmen. Yasser hätte bloß seinen Job gemacht. Toni hält die Beleidigung nicht für einen Teil von Yassers Job und droht, die Baufirma zu verklagen. Talal lenkt ein. Er verspricht, Yasser werde sich entschuldigen. Toni benimmt sich weiterhin aggressiv, weder Talal noch Shirine verstehen, warum er so wütend ist. Das wird etwas klarer, wenn man die Videos sieht, die Toni in seiner Werkstatt laufen lässt: Hetzreden des verstorbenen FL-Gründers Bachir Gemayel, der seinerzeit alle Palästinenser aus dem Libanon vertreiben wollte. Toni ist sichtlich auch der Meinung, dass die palästinensischen Flüchtlinge verschwinden sollten.

Und Yasser, soviel wird sichtbar, ist Palästinenser. Er klagt, dass er und seine Landsleute in der arabischen Welt dauernd als Sündenbock herhalten müssen. Aber da er seit langem in Beirut lebt, eine Aufenthaltsgenehmigung hat und seinen Job liebt, ist er bereit, sich am nächsten Tag bei Toni zu entschuldigen. Das allerdings wird von Toni sabotiert. Er beleidigt Yasser und seine palästinensische Herkunft mehrfach, bis hin zu dem Satz: "Scharon hätte euch alle auslöschen sollen". Daraufhin verliert Yasser seinen Gleichmut, geht auf Toni los und schlägt ihn nieder.

Der Arzt stellt bei Toni zwei gebrochene Rippen fest. Er ordnet an, Toni dürfe acht Wochen lang nichts Schweres heben. Das macht Toni noch wütender auf Yasser. Sein Vater Georges (Georges Daou) weist ihn zurecht, er hält die Beleidigung, die Toni Yasser gegenüber geäußert hat, für unzumutbar. "So fangen Kriege an", erklärt er, aber Toni lässt nicht mit sich reden. Er zeigt Yasser an, und Yasser, unerwartet, stellt sich der Polizei. Er geht für ein paar Tage ins Gefängnis, bis es zu einer Gerichtsverhandlung kommt. Bei der Erklärung des Tathergangs weigert er sich, dem Richter zu sagen, mit welcher Beleidigung Toni ihn in Rage versetzt hat, er bleibt ruhig und bekennt sich schuldig.

Der Richter allerdings ist klug genug, um zu erkennen, dass der Streitfall nicht um einen Abfluss geht, sondern um Rassismus. Er spricht Yasser frei, woraufhin Toni so ausfällig wird, dass ihn das Sicherheitspersonal wegführt.

Am nächsten Tag ist die Lage in Tonis Viertel wieder friedlich. Der Inhaber der Baufirma inspiziert die Fortschritte der Renovierungen, mäkelt ein bisschen herum und befragt Talal nach Yasser. Talal lobt seinen Vorarbeiter, aber er wird genötigt, ihn zu entlassen - nicht wegen der Vorfälle der vergangenen Woche, sondern weil Yasser Palästinenser ist. Es sei illegal, palästinensische Flüchtlinge zu beschäftigen, verteidigt sich der Firmenbesitzer.

Toni wiederum wird nachts von Albträumen gequält. Um sich abzulenken geht er in die Werkstatt, hebt eine schwere Autobatterie herum und bricht zusammen. Erst einige Zeit später findet ihn Shirine zwischen seinen Autos. Sie holt die Ambulanz, Toni ist nicht viel passiert, aber die ganze Aufregung verursacht bei ihr eine Frühgeburt. Das Baby überlebt, liegt jedoch vorläufig im Inkubator.

Toni ist erschüttert, weil sein Baby beinahe gestorben wäre. Das führt jedoch nicht zur Selbstkritik, sondern facht seinen Zorn erneut an. Jetzt wendet er sich an ein großes Anwaltsbüro, an den Rechtsanwalt Wajdi Wehbe(Camille Salameh), der auch schon Samir Geagea vor Gericht vertreten hat. Wehbe ist gern bereit, gegen einen Palästinenser zu klagen, besonders für einen parteitreuen Christen wie Toni. Er plant, die Frühgeburt Shirines auf den Streit um den Abfluss zurückzuführen und fordert von Yasser 120 000 Dollar Schadenersatz. Da ist sogar Toni etwas eingeschüchtert von der einseitigen Sichtweise des Falles, die Wehbe an den Tag legt.

Auch Yasser bekommt Besuch von einer Anwältin. Ihr Name ist NADINE (Diamand Abou Abboud), sie will Yasser umsonst und freiwillig vertreten, denn sie weiß, dass er als palästinensischer Flüchtling professionelle Hilfe brauchen wird. Als erstes führt Nadine aus, dass Sätze wie "Scharon hätte euch alle auslöschen sollen" rechtlich als Hassverbrechen gelten - eigentlich könne also Yasser gegen Toni klagen.

Wehbe besorgt sich Yassers Lebenslauf. Er studierte Bautechnik an der Universität Kairo, heiratete 1982 seine libanesische Frau und lebt seitdem in Beirut. Vor Gericht lastet ihm Wehbe dann die physischen Schäden von Toni und Shirine an, aber Nadine kontert: Hätte Toni sich einfach an die Anweisung seines Arztes gehalten, wäre weder ihm noch Shirine etwas passiert. Die Anwälte streiten leidenschaftlich, dann offenbart sich eine Überraschung: Wajdi Wehbe und Nadine sind Vater und Tochter.

Nadine besucht ihren Vater zuhause. Es herrscht keine große Liebe zwischen den beiden, dafür deutliche Konkurrenz. Wehbe fordert sie auf, von dem Fall zurückzutreten, aber Nadine denkt nicht daran. Am nächsten Tag wiederholt sie die Beleidigung, mit der Toni Yasser aus der Reserve lockte, und so fällt zum ersten Mal der Satz "Scharon hätte euch alle auslöschen sollen" vor Gericht. Aus dem Publikum, das von Tag zu Tag größer wird, kommt Beifall und Protest, ein Reporter beginnt interessiert mitzuschreiben...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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