Adriana Altaras stammt aus einem Land, das es so nicht mehr gibt: Jugoslawien. Die Tochter jüdischer Partisanen, die für Tito kämpften und die im Nachkriegsdeutschland ein neues Leben begannen, erzählt in "Titos Brille" von ihrer "strapaziösen Familie".
Heute ist sie Regisseurin, Schauspielerin, Autorin, Mutter zweier Kinder und Ehefrau eines deutschen Katholiken. So ungewöhnlich Adrianas Familienleben auf den ersten Blick auch sein mag, so beispielhaft ist es für einen Großteil der Generation der Nachkriegskinder – trotz eines prallen Lebens sind die Wunden aus der Vergangenheit ihrer Eltern bis heute zu spüren und die Suche nach den eigenen Wurzeln ein steter Begleiter.
Die Regisseurin Regina Schilling begleitet Adriana zu den Spuren der Familie Altaras auf einer Reise von Berlin über Gießen, Italien bis nach Zagreb, Split und Rab. Wir teilen die Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn Geschichte persönlich wird – die Lager, der Widerstand, die Schauprozesse, Flucht und Neuanfang. Mit jüdischem Witz, balkanischem Zorn und deutscher Gründlichkeit knüpft sich Adriana all jene vor, die ihr den Schlaf rauben: ihren Vater, der immer ein Held sein wollte, ihre strenge und ehrgeizige Mutter, Tito und Tante Jele, und auch der kroatische Staat kommt nicht ungeschoren davon...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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