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Where To Invade Next - Plakat zum Film

WHERE TO INVADE NEXT

("Where To Invade Next")
(USA, 2015)


Regie: Michael Moore
Film-Länge: 110 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 25.02.2016

 DVD/Blu-ray-Start:
 17.06.2016

 Free-TV-Start:
 11.11.2018

 (arte)

"Where To Invade Next" - Handlung und Infos zum Film:


Die Vereinigten Staaten von Amerika sind beschämt und verzweifelt: Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die mächtigste Nation der Welt keinen Krieg mehr für sich entscheiden können. Korea, Vietnam, Libanon, Irak, Afghanistan, ein zweites Mal Irak, Syrien, Libyen, Jemen und ein drittes Mal Irak: nur Niederlagen. Obwohl sie Trillionen von Dollar kosteten, haben die Kriege immer nur neue Kriege entfacht. Und zu allem Überfluss sprang dabei nicht mal das erhoffte Öl aus dem Irak heraus

Die wichtigsten Entscheider, darunter Spitzenvertreter des Verteidigungsministeriums, der Army, der Air Force und der Navy, wissen nicht mehr weiter. Sie legen das Schicksal der USA in die Hände eines einzigen Mannes: Michael Moore. Der Filmemacher verordnet den Truppen und allen Militärberatern eine Zwangspause und lässt alle bewaffneten Drohnen am Boden. Die einzige Invasion, die vorerst von den USA ausgehen soll, ist er selbst. Ausgestattet mit einer US-Flagge und gesunder Neugier auf andere Kulturen, startet Michael Moore seine Ein-Mann-Invasion. Er reist in Länder, die von zivilisierten Menschen bewohnt werden und deren Namen er halbwegs fehlerfrei aussprechen kann. Seine Mission: Er will die besten Ideen, die andere Länder erfolgreich umgesetzt haben, stehlen und nach Amerika exportieren. Denn die USA haben Probleme, die keine Armee der Welt lösen kann.

Auf dem Flugzeugträger USS Ronald Reagan reist Michael Moore nach Italien. Er will wissen, warum die 61 Millionen Italiener immer so gesund und glücklich aussehen, als hätten sie gerade Sex gehabt. Ein Grund dafür sind ihre vielen Urlaubstage: Sechs bis sieben Wochen sind normal, hinzu kommen viele Feiertage. Wer heiratet, erhält 15 bezahlte Urlaubstage extra, damit er die Flitterwochen genießen kann. Wird ein Baby geboren, bleiben die Mutter oder der Vater fünf Monate zu Hause, bei vollem Lohnausgleich. Apropos Gehalt: Im Dezember legt der Arbeitgeber ein Dreizehntes obendrauf. Michael Moore ist fassungslos: Wie können italienische Firmen Geld verdienen, wenn sie ihren Arbeitern viel Urlaub und gute Gehälter gönnen? Die Antwort macht ihn fassungslos: Italienischen Firmenbossen sind zufriedene Mitarbeiter wichtiger als höhere Profite. Sie glauben, dass glückliche Menschen besser arbeiten und seltener krank werden.

Die Statistik gibt ihnen Recht: Italiener haben eine der höchsten Lebenserwartungen der Welt, sie werden im Schnitt vier Jahre älter als der gemeine Amerikaner. Das mag auch an ihrer Ernährung liegen: Anstatt sich Fastfood und Snacks aus dem Automaten zu ziehen, fahren sie in der zweistündigen Mittagspause nach Hause, kochen selbst und essen im Kreise ihrer Familie. Ein Gewerkschaftsboss erklärt, dass die vielen positiven Errungenschaften italienischer Arbeitnehmer nicht vom Himmel fielen. Sie mussten erkämpft werden.

Michael Moore erzählt, dass die Realität in den USA anders aussieht: Dort gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf bezahlten Urlaub. Im Idealfall haben Gewerkschaften zwei bis drei Wochen davon erkämpft. Mit Ausnahme von Papua-Neuguinea sind die USA sogar das einzige Land der Welt, in dem der Arbeitgeber einer Mutter keine freie Zeit mit ihrem neugeborenen Kind finanzieren muss. Im Motorradwerk des Unternehmens Ducati rammt Michael Moore die Nationalflagge der USA in den Boden. Er beansprucht die Idee von acht bezahlten Urlaubswochen und will sie in seine Heimat bringen. Zwar räumt er ein, dass es auch Italien nicht frei von Problemen ist, doch seine Mission sehe nun einmal vor, die Blüten fremder Kulturen zu pflücken. Nicht deren Unkraut.

Michael Moore fliegt nach Frankreich und beobachtet, wie Köche in einem beliebigen kleinen Dorf ein erlesenes Menü zubereiten. Die Küche gehört nicht zu einem Vier-SterneRestaurant, sondern zu einer Schulmensa. Dort sitzen die Kinder gesittet an runden Tischen, werden von Kellnern bedient und haben eine Stunde Zeit, um gesundes und schmackhaftes Essen von Porzellantellern zu genießen. Dazu trinken sie Wasser statt Cola. Michael Moore zeigt den französischen Schülern Bildern von Gerichten, die an amerikanischen Schulen ausgegeben werden. Die Fotos von Pizza, Burgern und kaum identifizierbaren Saucen mag sich der französische Schulkoch kaum ansehen. Michael Moore weiß: "Wenn die Franzosen uns bemitleiden, dann ist es wirklich ernst."

Auch Frankreichs kostenfreie medizinische Versorgung und das kostenfreie Bildungssystem schüren Michael Moores Neid. Auf den ersten Blick zahlen die Franzosen zwar höhere Steuern als Amerikaner, doch rechnet man die vielen zusätzlichen Gebühren hinzu, die der durchschnittliche US-Bürger für Gesundheit und Bildung zahlen muss, haben die Franzosen eindeutig das bessere Los gezogen. Obendrein listet ein französischer Gehaltscheck genau auf, für welche Zwecke die Steuern ausgegeben werden. In den USA ist das nicht der Fall. Sonst würden sich Arbeitnehmer vermutlich darüber beschweren, dass fast 60 Prozent ihrer Steuern ans Militär fließen.

Die Franzosen sind halt keine Krieger, sondern Liebhaber. Und wo lernen sie das? In der Schule. Der Sexualunterricht kennt kaum Tabus, bereitet die Jugendlichen auf ein erfülltes und sicheres Sexualleben vor und lehrt alle Methoden zur Verhütung. Prüde USBundesstaaten wie Texas haben die Sexualkunde aus den Schulen verbannt. Die Zahl der Teenagerschwangerschaften ist in kaum einem US-Bundesstaat höher als in Texas. Sie ist sogar doppelt so hoch wie in Frankreich und sechsmal höher als in Deutschland. Vor dem Pariser Triumphbogen stellt Michael Moore die US-Flagge auf und beansprucht eine Vielzahl französischer Ideen für sein Heimatland.

Auch in Finnland wird er fündig. Finnische Schüler gehören zu den besten der Welt, gleichaltrige Amerikaner müssen sich mit dem 29. Platz begnügen. Doch wie konnte Finnland, das noch in den 60er Jahren zu den Schlusslichtern im Bildungs-Ranking gehörte, auf einen Spitzenplatz gelangen? Die Antwort überrascht: Finnische Schüler müssen keine Hausaufgaben machen, sie haben täglich nur wenige Stunden Unterricht und insgesamt eine der kürzesten Schulzeiten weltweit. Dafür verbringen sie mehr Zeit in der Natur und mit Freunden, machen Musik, sind künstlerisch aktiv und lesen viele Bücher. Mehr Sprachen als die meisten Amerikaner sprechen sie sowieso.

Anders als in den USA gibt es in Finnland keine Privatschulen. Reiche Eltern können für ihre Kinder keinen besseren Unterricht erkaufen, sie können aber dabei helfen, dass die öffentlichen Schulen besonders gut sind. Davon profitieren auch die Kinder aus ärmeren 7 Familien. Michael Moore trifft eine Amerikanerin, die als Austauschlehrerin in Finnland arbeitet. Sie empfindet das amerikanische Schulsystem als "Business" und nennt es für eine Lüge, wenn man Kindern aus Problemvierteln amerikanischer Städte verspricht, sie hätten an ihrer Schule und im Leben die gleichen Chancen wie Kinder aus reichen Familien. In Finnland sei das aber so. Jugendliche verlassen die Schule als glückliche und sozial eingestellte Persönlichkeiten, die andere Menschen und sich selbst respektieren. Michael Moore kramt die US-Flagge hervor und kündigt an, dieses Schulsystem mit in die USA zu nehmen. Eine finnische Schulrektorin sagt: "Danke, dass Sie es stehlen!"

Michael Moore setzt seine kulturelle Invasion in Slowenien fort. Präsident Borut Pahor empfängt ihn und überlässt ihm kampflos die Idee eines kostenlosen Studiums. In Slowenien muss sich kein Jugendlicher verschulden, um eine Universität besuchen zu können. Sogar Gaststudenten aus anderen Ländern, darunter den USA, genießen dieses Privileg. Zwar gab es Versuche, auch in Slowenien Studiengebühren einzuführen, doch nach neunmonatigen Studentenprotesten ließ die Regierung die Idee wieder fallen. Auch in Kanada, Deutschland, Frankreich, Finnland und Norwegen gingen Studenten für eine kostenlose Bildung auf die Straße – während in den USA nicht ein Hauch von Protest über den Campus weht, wann immer die Gebühren erhöht werden

Deutschland ist das nächste Ziel auf Michael Moores Reise. In Nürnberg besucht er die Firma Faber-Castell. Das Unternehmen produziert im Computerzeitalter mehr Bleistifte als je zuvor, die Angestellten arbeiten in lichtdurchfluteten Fabriken nur 36 Stunden pro Woche, obwohl sie für 40 Stunden bezahlt werden. Daraus ergibt sich etwas, das in den USA kaum noch zu finden ist: eine große, gesunde Mittelschicht. In Deutschland sei es nicht üblich, zwei oder drei Jobs zu haben, erklären die Mitarbeiter dem überraschten Michael Moore. In den meisten Fällen reiche eine Arbeitsstelle aus, um ein Leben mit hohem Freizeitanteil zu finanzieren. Und sollte doch mal der Stress überwiegen, kann sich der Arbeitnehmer vom Arzt eine dreiwöchige Kur verschreiben lassen. "Wir leben im Paradies", sagt eine gar nicht so gestresst wirkende Mutter, die samt Kind das gesunde Essen und allerlei Massagen einer Kurklinik genießt.

Michael Moore ist beeindruckt, wie sich Deutschland seiner Vergangenheit stellt. Nicht nur das Holocaust-Denkmal in Berlin oder die Stolpersteine in vielen Städten erinnern an die Millionen Juden, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Auch der Geschichtsunterricht an deutschen Schulen ist darauf ausgerichtet, dass die junge Generation die Fehler ihrer Vorfahren nicht wiederholt. Michael Moore träumt von einem Amerika, dessen Einwohner sich darüber im Klaren sind, dass ihr stolzes Land aus einem Völkermord an Indianern hervorgegangen ist und auf dem Rücken der schwarzen Sklaven aufgebaut wurde. "Warum verstecken wir unsere Sünden?", fragt er und schämt sich, dass in den USA nur ein einziges Museum der Geschichte der Sklaverei gewidmet ist. Es wurde erst 2015 eröffnet...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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