Da hat Martine Demouthy (
Isabelle Huppert), ihre großbürgerliche und vom Leben frustrierte ältere Schwester, bereits einen enervierenden Morgen hinter sich: Ihr Mann Pierre (
Francois Berleand) hatte durch lautes Atmen die Frühstücksruhe zerstört, der Sohn Alexandre (
Antoine Beaufils) beim Abschiedskuss keine Rücksicht auf ihren ständig schmerzenden Nacken genommen und hätte das Dienstmädchen sie nicht erinnert, dann hätte sie auch noch die Ankunft ihrer Schwester vergessen - und die hat sich ausgerechnet für den heutigen Samstag angekündigt, wo jeder Pariser weiß, dass man dann partout keinen Parkplatz findet.
Martines Freude auf ein Wiedersehen mit der Schwester hält sich in engen Grenzen, hektisch und übellaunig fährt sie zum Bahnhof. Noch bevor die beiden aufeinander treffen ist klar: Diese Schwestern trennen Welten. Es folgen drei Tage, in denen die überschwängliche Louise die unterkühlte, ständig auf ihre gesellschaftliche Stellung bedachte Martine auf eine schwere Probe stellt. Schließlich muss sich Martine, am Rande mehrerer Nervenzusammenbrüche, von ihrem Mann und ihren besten Freundinnen betrogen, die Frage nach dem Sinn ihres Lebens und nach der Gültigkeit ihrer Werte stellen.
Auch an Louise geht diese schwesterliche tour de force nicht spurlos vorüber – als sie einsam und bedrückt die Rückreise antritt, da steht sie vielleicht am Anfang einer Karriere als Schriftstellerin, aber ihre Schwester scheint sie für immer verloren zu haben...