Stampler ergreift die Flucht, aber in einer Verfolgungsjagd, die bereits von den Medien begleitet wird, wird er kurz später ergriffen. Für Staatsanwalt John Shaughnessy (
John Mahoney) gibt es keinen Zweifel an Stamplers Schuld. Er gibt der Anwältin Janet Venable (
Laura Linney) die klare Marschrichtung, für den mutmaßlichen Mörder die Todesstrafe zu fordern. Pikantes Detail am Rande: Venable und Vail hatten vor einiger Zeit, als Vail auch noch für die Staatsanwaltschaft arbeitete, ein Verhältnis. Schon von daher geht es bei beiden um mehr, als darum, nur einen Fall zu gewinnen...
Endlich einmal besetzte man Richard Gere in einer Rolle, die seinem Anwalt eher entspricht. Als leicht schmieriger Anwalt, der zunächst vorgibt, nicht an der Wahrheit interessiert zu sein, im späteren Verlauf aber selbst nicht mehr weiß, was er glauben soll oder nicht, wirkt er absolut überzeugend. Noch bemerkenswerter ist aber die schauspielerische Leistung des jungen Edward Norton, der besonders die schizophrenen Anwandlungen der Hauptfigur mehr als glaubhaft darstellt und dafür zu Recht mit einer "OSCAR"-Nominierung bedacht wurde. Getragen von diesen beiden ausgezeichneten Darstellern entwickelt sich "Zwielicht" zu einem packenden Gerichtsthriller, dessen Auflösung auch der Zuschauer erst ganz am Ende erfährt.