1986 nimmt die 17-jährige Anna (
Lea Freund) an einem kirchlich organisierten Austausch von west- und ostdeutschen Jugendgruppen teil. Daheim in Holzminden heißt es für sie Tasche packen – und die ganze Familie ist in Aufregung. Annas kleine Schwester fragt, ob sie ihr etwas mitbringen wird, Annas Vater (
Fritz Karl) erkundigt sich, ob sie auch den Reisepass eingesteckt habe, und Annas Mutter (
Franziska Weisz) will zum Abschied noch eine Umarmung.
Im Zug trifft Anna auf den Rest der Reisegruppe. So wie sie nimmt auch Ralph (
Lukas Zumbrock) die Sache mit der Kirche nicht so ernst. Hauptsache, was erleben.
In Westberlin besichtigen die Jugendlichen die Mauer, bevor sie ihre Reise in den Osten fortsetzen. "Stell dir vor, du müsstest da drüben leben", flüstert Ralph Anna ins Ohr. "Ich glaube, ich würde das gar nicht aushalten."
Der Empfang im Osten durch Pfarrer Andreas Rieger (
Götz Schubert) ist dann sehr herzlich. Es gibt Kuchen und Tee – und als Pfarrersohn Philipp (
Tim Bülow) ins Zimmer kommt, fällt Anna ihr Kuchenstück beinahe aus der Hand. Liebe auf den ersten Blick. Wobei… der Flirt verläuft etwas holprig. Aber Gitarre spielen und nett sein kann er auch. Abends dann der Abschied am "Tränenpalast", Bahnhof Friedrichstraße. Philipp erklärt den Namen: "Wir weinen, weil wir nicht reindürfen und ihr weint, weil ihr uns wieder verlassen müsst." Das Visum für Besucher aus dem Westen gilt in der Regel nur für einen Tag.
Es folgen viele solcher Tage – romantische Stunden, die Anna und Philipp nie vergessen werden, weil sie ihr Leben für immer verändern. Auch Ralph hat sich im Osten verknallt – in Steffen –, aber die Sache entwickelt sich nicht halb so dramatisch. Anna bringt nämlich tatsächlich etwas mit aus der DDR. Aber es ist kein Geschenk für ihre kleine Schwester, es sind die vielen Schmetterlinge in ihrem Bauch.
Immer wieder fährt Anna nun nach Ost-Berlin, Philipp darf ja nicht reisen. Ob er schon oft an Flucht gedacht habe, will sie von ihm wissen: "Ja und nein. Ja, weil ich auch mal Croissants in einem Straßencafé essen will oder Michelangelo sehen will. Aber auch nein, weil ich nicht scharf darauf bin, erschossen zu werden oder im Knast zu landen."
Ein bisschen ähnelt ihr Schicksal der Geschichte von Romeo und Julia. Annas Konflikt mit den Eltern verschärft sich wegen ihrer vielen Lügen, Philipp schmiedet derweil abenteuerliche Fluchtpläne. Da sind die Verliebten schon längst ins Visier der Stasi geraten. Und dann geschieht eine menschliche Tragödie. Philipps Freundin Ina (
Kriemhild Hamann) stirbt bei ihrem Fluchtversuch. Philipp muss als Mitwisser ins Gefängnis. Nachdem Anna und er gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen sind, scheint die Mauer letztlich mächtiger zu sein als große Gefühle.
Ist es das Ende ihrer Liebe?
1989 lebt Anna mit ihrem alten Verehrer Lorenz (
Leon Blaschke) zusammen. Die zwei planen eine Reise nach Marokko. Anna trägt das Haar inzwischen kurz, Lorenz und sie wirken wie ein eingespieltes Paar. Als sie in der gemeinsamen Wohnung ankommen, laufen im Fernsehen Bilder von der Maueröffnung. Anna kann es kaum glauben. Der alte Traum wird wahr.
Fünf Monate später steht Philipp vor der Tür. Es ist der Moment, den sie sich immer ausgemalt und nie für möglich gehalten hatten. Ihre Umarmung zum Abschied erinnert an die zärtlichen und verzweifelten Abschiede am Tränenpalast.
Lorenz scheint zu spüren, dass er gegen die wahre Liebe der beiden keine Chance hat und bittet Anna: "Sei einfach ehrlich und sag, wenn du Philipp wiedersehen willst!" Annas Herz gibt eine eindeutige Antwort…
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 26.09.2019
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