Die Antwort weiß, wer pünktlich ins Kino geht – denn dummerweise zeigt der Film schon zu Beginn mehr oder weniger, wie die Geschichte endet, und nimmt sich dabei selbst die Spannung. Vielleicht absichtlich, denn Regie-Debütant Wally Pfister (Stamm-Kameramann von
"The Dark Knight"- Regisseur
Christopher Nolan, der hier als Produzent fungiert) scheint es weniger auf Thrill als auf Tiefsinn abgesehen zu haben. Elegischer Soundtrack und eingestreute Naturaufnahmen suggerieren zumindest, dass "Transcendence" uns mehr zu sagen hat als das altbekannte "Pass auf, was du mit dem technischen Fortschritt anstellst". Tatsächlich kann man zum Schluss auch das genaue Gegenteil herauslesen. Sind es die Technik-Skeptiker, die der Menschheit ihre großen Chancen rauben?
Ein durchaus differenzierter Ansatz also, der allerdings in einem Drehbuch-Kuddelmuddel aus Science Fiction, Esoterik und Romanze, Body Snatchers, schlechtem Timing und hanebüchenem Unsinn untergeht. Größtes Manko aber: Trotz kompetenter Besetzung (neben Depp und Hall sind in Nebenplots unter anderem
Morgan Freeman,
Paul Bettany,
Cillian Murphy und
Kate Mara unterbeschäftigt) fehlt es dem Film schlicht an glaubwürdigen Figuren, deren Argumenten und Bedenken man als Zuschauer folgen möchte. So verpufft eine intelligente Grundidee in einem mäßig unterhaltsamen Sommer-Blockbuster.
Fazit: Gut besetzte, aber wenig packende Sci-Fi-Parabel, die am unausgegorenen Drehbuch scheitert.