AGNES - ENGEL IM FEUER

Die Nonnen der "Kleinen Schwestern der Maria Magdalena" leben in einem Kloster am Rande von Montreal. Dort gerät ihr Leben eines Tages aus den Fugen, als sie die Novizin Agnes (Meg Tilly) blutverschmiert in ihrem Zimmer vorfinden. Neben ihr ein ermordetes Neugeborenes. Die Situation legt die Vermutung nah, dass Agnes die Mutter ist und ihr Kind direkt umgebracht hat. Allerdings gab es hierfür keine Anzeichen, nicht einmal eine Schwangerschaft Agnes' haben die Mitschwestern bemerkt.

Selbst wenn es Agnes' Kind war: Wer ist der Vater, da Männer nicht ins Kloster kommen? Hat Agnes wirklich die "unbefleckte Empfängnis" erlangt? Die Betroffene selbst schweigt und scheint sich an nichts zu erinnern. Die Psychologin Dr. Martha Livingstone (Jane Fonda) wird damit beauftragt, Licht ins Dunkel zu bringen. In langen Gesprächen mit Agnes versucht sie herauszufinden, was in jener Nacht wirklich geschehen ist - und in langen Gesprächen mit der Mutter Oberin Miriam Ruth (Anne Bancroft) muss sich die aus der Kirche ausgetretene Doktorin erneut mit Grundfragen des (katholischen) Glaubens auseinandersetzen...

Einfühlsam inszenierte Routinier Norman Jewison ("Thomas Crown ist nicht zu fassen") dieses Drama um Glauben und Wunder, dass auch den Zuschauer zur Auseinandersetzung mit der Religion schwimmt. Besonders wohltuend hierbei ist die große Zurückhaltung der Hauptdarstellerinnen. Für zwei von ihnen (Anne Bancroft und Meg Tilly) gab es auch eine "OSCAR"-Nominierung, ebenso für die Filmmusik von George Delerue.