Nach zwei charmanten Gauner-Possen wechselt "Ant-Man" das Genre und stürzt sich in einen Sci-Fantasy-CGI-Overkill. Die "Quantenebene", die bisher am Rand der Story als eher leeres Grafik-Gewaber daherkam, entpuppt sich als üppig bevölkerte Mini-Welt mit jeder Menge mehr oder weniger albernen Fantasie-Gestalten, zwischendrin mal kurz
Bill Murray – und eben besagtem Kang, dem Eroberer. Der soll im "Marvel Cinematic Universe" zum nächsten großen Widersacher der Avengers werden – und wird dafür hier erstaunlich schludrig eingeführt. Das Konzept des in zig verschiedenen Varianten durch Paralleluniversen zeitreisenden irren Wissenschaftlers wurde zwar bei Majors‘ großartiger Premiere in der letzten "Loki"-Folge auf Disney+ kurz erklärt. Doch bei seinem ersten wirklich großen Auftritt in "Quantumania" bleibt die Gefahr durch ihn eher abstrakt, was das Spektakel auf der Leinwand seltsam unmotiviert erscheinen lässt.
Auch die eigentliche Stärke der "Ant-Man"-Figuren – die Verwandlung zwischen winzig klein und riesengroß – lässt sich in der Quantenwelt nicht richtig ausspielen, weil schlicht der optische Realitätsbezug als Größenvergleich fehlt. Schade. Was bleibt, ist ein hektisches, buntes Action-Abenteuer mit sympathischen Helden, das dafür, dass es MCU-Phase 5 startet und die "Multiversum Saga" weiter anschieben soll, eine Spur zu belanglos bleibt. Aber Kang hat ja noch drölfzig weitere Varianten, die es in den kommenden Marvel-Serien und -Filmen richten können.
Fazit: Das Eintauchen in die "Quantenebene" bleibt ein eher oberflächliches Vergnügen – trotz charismatischem Schurken.