Der junge Milo James Thatch hält gerade den Vortrag seines Lebens: Endlich ist es ihm gelungen die nötigen Beweise für die Existenz und die Lage der versunkenen Stadt Atlantis zu erbringen, endlich hat er die alten Inschriften entschlüsseln können... Doch leider unterbricht das Klingeln des Telefons seine Träume und holt ihn in die Wirklichkeit des Museumskellers zurück, jenen Ort an den man den jungen, aufstrebenden Wissenschaftler verbannt hat, weil er allen Kollegen mit seinem Atlantis-Spleen auf die Nerven geht.
Dabei hat die Beschäftigung mit dem Mythos Atlantis eine lange Tradition in Milos Familie: Schon sein Großvater glaubte an die Existenz der versunkenen Stadt und begeisterte auch seinen neugierigen Enkel für den Atlantis-Mythos. Nur der entscheidende Schlüssel, ein Buch, in dem die genaue Lage von Atlantis zu finden ist, bleibt auch für Milo verschollen. Nach zahlreichen Rückschlägen und dem immer wiederkehrenden Spott seiner Wissenschaftskollegen hat Milo den Traum, die versunkene Stadt doch noch zu finden, schon beinahe aufgegeben. Da bekommt er unerwarteten Besuch. Die schöne, aber stark unterkühlte Helga Sinclair fordert ihn auf, sie zu ihrem Boss Preston B. Whitmore zu begleiten. Der versponnene Milliardär, der mit Milos Großvater befreundet war, drückt ihm ein Päckchen in die Hand. Schnell zerreißt Milo das braune Packpapier und kann kaum fassen, was er da plötzlich in den Händen hält: Es ist das verschollene Buch, in dem die genaue Lage von Atlantis verzeichnet ist.
Milos Glück ist perfekt, als er erfährt, dass Whitmore schon alles für eine Atlantis-Expedition in die Wege geleitet hat - samt U-Boot-Flotte und einem hochkarätigen Experten-Team. Alles wartet nur noch auf Milo, denn er ist der einzige, der durch jahrelange Studien in der Lage ist, das geheimnisvolle, auf atlantisch geschriebene Buch zu entschlüsseln und somit die Expedition erfolgreich ans Ziel zu führen. Commander Lyle T. Rourke und seine Assistentin Helga Sinclair, die ganz eigene Pläne für die Expedition haben, sind sich sicher, dass Milo ihnen den Weg durch die Untiefen der Meerengen weisen kann. Milo ist da nicht ganz so zuversichtlich, denn die Realität sieht völlig anders aus, als er es sich in seinem Museumskeller immer ausgemalt hat. Der Rest der Crew ist von dem tollpatschigen Wissenschaftler, der es schafft innerhalb kürzester Zeit das gesamte Boot ins größte Chaos zu stürzen, nicht besonders überzeugt. Was soll auch ein Vincenze "Vinny" Santorini mit einem wie Milo anfangen, der in seinem Leben noch nie etwas in die Luft gesprengt hat. Oder die Mechanikerin Anna Ramirez, die so ziemlich alles reparieren kann, was einen Motor hat. Auch für Dr. Joshua Sweet ist Milo ein eher uninteressanter Fall, kann er doch keinerlei außergewöhnliche Krankheitssymptome aufweisen. Nur Gaetan "Buddler" Boudelaire und Coockie Farnsworth schließen den schusseligen Wissenschaftler in ihr Herz. Buddler ist froh, dass sich überhaupt jemand mit ihm unterhält. Milo bleibt jedoch nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn je tiefer sie in die geheimnisvolle Unterwasserwelt eindringen, desto mehr ist seine Hilfe gefragt.
In der nächsten Nacht hat Milo einen seltsamen Traum. Er sieht Gestalten, die sich neugierig über ihn beugen, und Millionen von Lichtpunkten, die ihm einen Weg zu weisen scheinen. Aber das Licht ist echt und es leuchtet sogar unter Wasser. Milo folgt den Lichtpunkten und tatsächlich: Vor ihm liegt Atlantis - die versunkene Stadt. Die Expedition ist am Ziel ihrer Reise. Und was die Truppe dort sehen bekommt, raubt jedem einzelnen den Atem. Eigentlich hatten sie gehofft, ein paar Scherben zu entdecken, und nun finden sie ein Volk, dass Tausende von Jahren in den Tiefen des Meeres einen Teil seiner Kultur mit all ihren Geheimnissen bewahrt hat. Kida, die schöne Tochter des König von Atlantis heißt sie willkommen. Ihr Vater ist jedoch entsetzt über das Eindringen der Fremden und fordert sie auf sein Reich umgehend zu verlassen. Commander Rourke gelingt es, den Herrscher von Atlantis zu überzeugen, ihm und seiner Crew wenigstens einen Tag Rast zu gönnen...
Im modernen "Science Fiction"-Design kommt die neueste Zeichentrickproduktion aus den "Disney"-Studios daher - die erste seit langem, die ohne musikalische Lied-Einlagen auskommt, sondern sich ganz auf die Handlung konzentriert. Das führt dann dazu, dass "Atlantis" zweifelsohne perfekt gemacht ist - die Regisseure Gary Trousdale und Kirk Wise sammelten ihre Erfahrungen fünf Jahre zuvor mit dem
"Glöckner von Notre Dame" - und damit des Prädikats "Disney" würdig. Allerdings erwartet man von einem "echten Disney" auch eben jenen Musical-Charakter, den "Atlantis" nicht bieten kann. Hinzu kommt noch, dass es keine Tiere gibt, die als muntere Sidekicks für die humorvolle Note sorgen. Ein Glück, dass es da wenigstens "Vinny" gibt, der für ein bisschen Spaß sorgt. So bleibt "Atlantis" eben ein perfekt gemachter Zeichentrickfilm - leider nicht "mehr".
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Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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